Direktanschluss unmöglich / Rat beschließt Ausschreibung des nächsten Bauabschnitts

Von Lothar Herzog

Aichhalden. Die Idee war gut, aber das Ergebnis ernüchternd: Ein Direktanschluss des örtlichen Wassernetzes an die WKK-Leitung zwischen den Hochbehältern Winterhalde und Birkenhof ist aus technischer Sicht nicht möglich.

In der Sitzung des Gemeinderats verteidigte Bürgermeister Ekhard Sekinger die Auftragsvergabe an das Ingenieurbüro Eppler, eine Machbarkeitsstudie zu erstellen. Nun bestehe Gewissheit, sich von diesem Plan verabschieden zu müssen. Ein Versuch sei es allemal wert gewesen. Die Komplexität habe ihn allerdings überrascht. Umso wichtiger sei der Bau einer zweiten Auslaufleitung im Bereich "Alter" zum Hochbehälter Breitreute, um die Versorgungssicherheit in der Gemeinde wesentlich zu verbessern.

Aichhalden versorgt sich zum mit Eigenwasser aus den Tiefbrunnen, zum andern mit Fernwasser vom Zweckverband Wasserversorgung Kleine Kinzig (WKK). Die beiden Wasser werden im Hochbehälter Breitreute vermischt und von dort ins Netz eingespeist. Letzteres besteht zu Teilen aus Asbestzementleitungen und ist durch häufig auftretende Rohrbrüche sehr störanfällig geworden.

Die Umsetzung eines ersten Bauabschnitts einer zweiten Fallleitung erfolgte mit der Erschließung des Baugebiets "Alter V" und der Entwässerung von drei Anwesen im dortigen Außenbereich. Bauende war am Holzlagerplatz der Gemeinde, an dem beidseitig der Wald beginnt. Wie Sekinger erläuterte, soll der zweite Bauabschnitt mit einer Gesamtlänge von circa 1,6 Kilometern im öffentlichen Wegenetz und dann in landwirtschaftlich genutzte Flächen erfolgen. Von den betroffenen Landwirten gebe es eine schriftliche Zustimmung.

Um Kosten zu sparen, sollen möglichst wenige Schächte gesetzt werden. In der für nächsten Monat geplanten Ausschreibung soll als Fertigstellung der Oktober 2016 festgeschrieben werden. Angesichts der derzeitigen Auslastung der Tiefbauunternehmen sehe er diesen Zeitpunkt als sinnvoll an, so Sekinger.

Mit dieser Maßnahme zur sicheren Wasserversorgung plant die Gemeinde, im Waldbereich den Weg höher zu legen und wieder geschottert herzustellen. Bestehende "Hohlgassen" sollen beseitig werden, um anfallendes Oberflächenwasser breitflächig in angrenzende Waldgrundstücke abzuleiten. Die Straße in den Rohrbach soll eine neue Schwarzdecke erhalten, nachdem die Stadt Schiltach ihren Teil bereits gemacht hat.

Die Verrohrung im Rohrkeller des Hochbehälters wird von der Tiefbaumaßnahme abgekoppelt und beschränkt unter Fachfirmen ausgeschrieben. Derzeit errechne das Ingenieurbüro Eppler die Kosten einer Wegesanierung der Zufahrt zur Breitreute. Dies zusammen mit der zweiten Auslaufleitung auszuführen, könne für die Bieterfirma wie der Kommune Synergieeffekte bringen. Ebenso wäre es möglich, die erforderlichen finanziellen Mittel in Höhe von rund 200 000 Euro in den Wirtschaftsplan 2016 des Eigenbetriebs Bad und Versorgung einzustellen, schilderte Sekinger. Den Beschluss zur Ausschreibung des zweiten Bauabschnitts mit anschließender Wegesanierung fällte das Gremium einstimmig.