Michael Nübel und Martin Depfenhart als Läster-Feuerwehrmänner. Zusatzstoff bietet der " Saublitz-Kurier". Foto: Schmidtke Foto: Schwarzwälder-Bote

Schnurren: "Bobatsch" kommt nicht weit mit neuem Auto / Sparhansel als Figur?

Von Karin Schmidtke

Aichhalden. Schnell wie der "Saublitz" dringen die Fehltritte der Aichhalder zu den Schnurranten. Humorvoll aufgespießt und ausgemalt wurden die meist etwas peinlichen Delikte, überzogen mit einem Guss aus Sarkasmus und Fantasie.

Die Aichhalder Lokale füllten sich am Sonntagabend mit Gästen, die sich den alljährlichen Spaß nicht entgehen lassen wollten. Schön ist es, die Streiche zu hören. Der eine oder andere machte aber auch ein langes Gesicht, wenn er Opfer derselben wurde. Rund ging es im Gasthaus Engel, in der Ratstube, im Café Rumez, Gasthaus Adler und im Sportheim. Die Gäste hatten sich mit witzigen Kostümen für den Abend herausgeputzt.

Als "Men in Black", tourte das Team um Klaus Scheerer und hatte witzige Malheure dabei. Faustdick hinter den Ohren hatten es Michael Nübel und Martin Depfenhart als echte Feuerwehrmänner. Überregional schnurrten sie die anstehenden Landtagswahlen. Die Parteien mussten bluten: Die einen können es nicht. Die anderen wollen es nicht. Manche sollten es nicht. Einige dürfen es nicht. Andere tragen ein Schaf im Wolfspelz. Und Kretschmann solle doch einfach zur CDU konvertieren.

Das liebe Geld und die Fifa nahm das Duett ins Visier, selbst das Opfer in der Kirche wird digital. Und was unternimmt Schäuble gegen Schmiergeld? In heimatlichen Gefilden krault derweil Martin Kopp zwischen Kleinschwimmhalle und Koiteich. Helga Rahner bestellte beim Ausflug mit dem Schwarzwaldverein einen nikotinfreien Cappuccino – den sie sogar bekam. Nur der Wasserpreis in Aichhalden war ein Skandal. Mindestens so skandalös wie die Sparmaßnahmen bei den Hanseln. So sah man die neue Narrenfigur aus Aichhalden, den Spar-Hansel, mit drei Brezeln auf dem Stecken bei der Kinderfasnet und Zunftball. Sogar der Elferrat musste den neuen Narrenmarsch am Zunftball selbst singen. Der Musikverein hatte noch keine Noten.

Als "ZDF" (Zünftig derbe Festmusikanten) gingen Peter Borho, Ansgar Roming, Hans-Martin Weißer und Jörg Schneider auf Kneip-Tour. Mit frecher "Lapp", Schelle, Tuba, Gitarre, der Steirischen und mit Täfelebua gab es nur wahre Geschichten zu verkünden. So hatte die "neue Autovermietung" von Norbert "Bobatsch" Brucker Tücken mit der Karosse. Das heilige Blechle sollte bis Spanien fahren, doch bereits in Haslach blinkte das "Öllämple". Später war der Weg aus der Schweiz heraus schwer und die Vignette teuer. Bernd Kimmichs Wasserleitung für die Badewanne war eingefroren. Statt zu duschen, legte der Aichhalder vom Keller bis ins Badezimmer einen Schlauch. Ein Polizeieinsatz gab es auf Nübels Klo. Auf dem Örtchen wurde tatsächlich ein Einbrecher vermutet und doch nicht gefunden. "Hosch kei Polizei im Ort, isch halt au der Räuber fort", foppte ZDF. Amüsiert hatten die Männer vernommen, dass Inge Hess mit ihren Landfrauen beim BH-Seminar in Alpirsbach war. "Alles ist vergänglich, denn alle Busen werden länglich", frotzelte das Team. Mit Trinksprüchen, Kalauern und Witzen umrahmten sie ihren Auftritt.

Die Hansel und der Musikverein sind beim Schnurren nicht zu überhören. Sie schnurrten den Kollegen Walter, der es mit seiner neuen Digicam überaus wichtig hatte. Der Film war nur nichts geworden und der Videoabend ein Schuss in den Ofen. Philomena putzte dagegen das Auto auf Hochglanz, doch ihr Gatte kurbelte die Fenster zum Lüften runter. Dumm nur, dass er nachts die Scheiben vergaß hochzukurbeln. Die Familienkutsche wurde über Nacht von außen – und innen – eingeschneit.

Nach einem Jahr Pause verkauften die Hansel auch wieder das Narrenblatt "Saublitz-Kurier", in dem noch viele weitere Malheure beschrieben werden.