Zwischen zwei Stunden und drei Stunden und 15 Minuten ist an vier Wochentagen der Schalter der Volksbank Schwarzwald-Neckar in Aichhalden seit Jahresbeginn noch geöffnet. Die Bank begründet die Verkürzung der bisherigen Zeiten mit einer Optimierung und betont, es habe nur in zeitich "transaktionsschwachen Randbereichen" Veränderungen gegeben. Foto: Wegner

 Anpassung nach Untersuchung aller Filialen. Öffnungszeiten um 45 Minuten gekürzt. Kein Rückzug aus Aichhalden.

Aichhalden - Unerwartet standen nach dem Jahreswechsel Kunden der Volksbank vor der verschlossenen Tür, da die Bank die Öffnungszeiten eingeschränkt hat. Aber eigentlich hätten sie es besser wissen müssen.

"Bereits seit Mitte November haben wir mit Aufstellern an den Schaltern auf unsere künftigen Öffnungszeiten hingewiesen", sagt Personalleiter Tobias Haas von der Volksbank Schwarzwald-Neckar mit Sitz in Schramberg. "Wir wollen unsere Kunden ja nicht verprellen". Und: Nicht nur Aichhalden ist von einer "Optimierung" der Öffnungszeiten betroffen, sondern auch andere der insgesamt zwölf Bankfilialen. "Wir haben uns im Vorfeld überall genau angeschaut, wann die Leute in die einzelnen Filialen kommen", versichert Haas "und danach gehandelt". So habe es bei den meisten Filialen auch Anpassungen gegeben. Allerdings, so versichert er auch, liege das Maxime einer Genossenschaftsbank nicht darin, eine Gewinnmaximierung zu erzielen, dennoch müsse "vernünftig gewirtschaftet werden". Zudem gibt es bei der Volksbank Schwarzwald-Neckar – wie bei anderen Banken auch – weiterhin den Trend zum Onlinebanking. Im "qualifizierten Bankgeschäft", sprich Beratung, würde jedoch der Zeitaufwand steigen. Und diesem Trend trage man mit den optimierten Öffnungszeiten auch Rechnung. Und so sei es mitnichten so, dass dann, wenn die Bank für den Kundenverkehr geschlossen sei, die Mitarbeiter auch nicht da seien, sondern sich eben auf Beratungsgespräche und ähnliches vorbereiten könnten.

In Aichhalden – die Öffnungszeiten wurden dort um 45 Minuten verkürzt – habe es lediglich zwei Beschwerden bei der Bank gegeben, berichtet Haas, dies liegt seiner Ansicht auch daran, dass Geldautomat und Kontoauszugsdrucker logischerweise dennoch zugänglich sind und die Kunden bei Bedarf auch die Nachbarfilialen in Sulgen und Waldmössingen aufsuchten, die ebenfalls "in nächster Nähe" seien. Wenn man den Kunden die Veränderung erkläre, dann hätten sie dafür auch Verständnis, weiß Haas aus mehreren Gesprächen.

Einen "Rückzug" aus Aichhalden, aufgrund der Tatsache, dass dort neben der Volksbank Schwarzwald-Neckar mit der Raiffeisenbank Aichhalden – Hardt – Sulgen ein weiteres genossenschaftliches Geldinstitut am Markt tätig ist, sieht Haas in der Maßnahme nicht. Es sei nur darum gegangen, die eigenen Geschäftsprozesse anzupassen und die Mitarbeiter künftig so effizient einzusetzen, wie es für die weitere Entwicklung der Bank erforderlich sei. In Aichhalden habe die Volksbank trotz der direkten Konkurrenz vor Ort "eine gute Rechnung", versichert Haas.