So wie auf diesen Fertiggaragen sollen bei den noch zu bauenden Garagen in Massivbauweise der Ortsverwaltung Rötenberg eine Fotovoltaik-Anlage installiert werden. Foto: Herzog Foto: Schwarzwälder-Bote

Fotovoltaik: Rat beschließt nun doch Kauf einer Anlage / Ingenieur-Gutachten gibt den Ausschlag

Von Lothar Herzog

Auf dem Dach der geplanten Garagen für die Wohnungen im Neubau der Ortsverwaltung Rötenberg soll eine Photovoltaikanlage errichtet werden. Eine Wirtschaftlichkeitsberechnung überzeugte die Räte.

Aichhalden-Rötenberg. Das hatte in der letzten Sitzung des vergangenen Jahres noch ganz anders ausgesehen. Da entschied sich der Gemeinderat mehrheitlich gegen den Bau von Fertigteilgaragen und sprach sich für einen teureren Massivbau von vier Garagen aus. Kaum ein Ratsmitglied konnte sich vorstellen, dass eine Solaranlage auf diesem Flachdach sich lohnen würde, weshalb die Entscheidung vertagt wurde. Die Verwaltung beauftragte daraufhin ein Ingenieurbüro mit einer Berechnung.

Investition rechnet sich nach elf Jahren

Diese lag dem Gremium in der Sitzung am Dienstag vor. Wie der Vertreter des Büros erläuterte, sollen 24 Module in acht Reihen mit einem Aufstellwinkel von 15 Grad und einer Ausrichtung nach Süden mit einer Leistung von 6,6 KW installiert werden. Damit können theoretisch 8 900 Kilowattstunden Strom im Jahr erzeugt werden. Weil jedoch davon nach dem Erneuerbare Energiegesetz nur 70 Prozent abgerufen werden dürfen, liegt die vom Wechselrichter abgegebene Strommenge bei 6 230 Kilowattstunden.

Diese soll in erster Linie für den Eigenverbrauch im Ortsverwaltungsgebäude einschließlich der Geothermie und nicht für die Wohnungen genutzt werden. Der Bedarf liegt bei 8 000 Kilowattstunden im Jahr. Berücksichtigt wurde dabei die Zeit, in der in der Ortsverwaltung nicht gearbeitet wird, samstags und sonntags. Durch die Nutzung eigener Energie können im Jahr 836,61 Euro Stromkosten gespart werden. Die Einspeisung des nicht verbrauchten Stroms ins Netz bringt jährliche Einnahmen in Höhe von 273,26 Euro. Bei Investitionen von 9 900 Euro für die Anlage und einem Betrachtungszeitraum von 20 Jahren kann eine Rendite von jährlich 8,2 Prozent durchschnittlich erzielt werden. Oder anders ausgedrückt: Nach 11,6 Jahren wirft die PV-Anlage Gewinne ab.

Gemeinderat Michael Lehrer zeigte sich beeindruckt. "Die Berechnung ist eindeutig und gefällt mir sehr gut". Ratskollege Uwe Scheerer urteilte, die Wirtschaftlichkeitsberechnung sei sehr konservativ aufgestellt. Wer da nicht zupacke, sei selber schuld. Auf Anfrage von Rat Hans Wössner zur weiteren Entwicklung der Strompreise sagte Bürgermeister Ekhard Sekinger: "In diesem Bereich Prognosen abzugeben ist sehr vage, da halte ich mich zurück". Einstimmig beschlossen die Räte die Installation einer PV-Anlage. Die Ausschreibung soll in beschränkter Form erfolgen. Da die Garagen erst noch gebaut werden müssen, kann die PV-Anlage frühestens ab Sommer 2016 in Betrieb gehen.