Nicht so appetitlich: Hundekot auf Feldern. Verbotsschilder sollen um Aichhalden aufgestellt werden. Foto: Herzog Foto: Schwarzwälder-Bote

Hundekot auf Feldern und öffentlichen Grünflächen ärgern Aichhalder Räte

Von Lothar Herzog

Aichhalden. Das Thema Hundekot in freier Landschaft und auf öffentlichen Grünflächen beschäftigt Aichhalden weiter. Der Gemeinderat will keine Hundetoiletten aufstellen, dafür aber Verbotsschilder. Seit der jüngsten Sitzung des Rats ist mal klar, wofür die Hundesteuer erhoben wird: zur Eindämmung der Hundehaltung.

Nach der Oktober-Sitzung, in der Gemeinderat Manfred Moosmann sich nach der Möglichkeit von Verbotsschildern erkundigt hatte, meldeten sich verschiedene Hundebesitzer bei ihm. Diese hätten zur Verbesserung der unbefriedigenden Situation angeregt, innerorts drei separate Abfallbehälter mit Hundekottüten aufzustellen. Hunde würden aus unterschiedlichsten Gründen gehalten und seien nicht mehr wegzudenken. Er wisse nach eigener Recherche von vier Gemeinden, die mit dem Aufstellen von mehreren Hundetoiletten diesem Problem begegneten. Nicht alle seien damit gut gefahren, außerdem koste es Geld. Moosmann schlug vor, es in Aichhalden mit zwei oder drei solchen Hundetoiletten zu versuchen.

Auch sei Moosmann von den Hundehaltern gefragt worden, wofür die Hundesteuer verwendet werde, und weshalb ein Zweithund doppelt so viel koste. Laut Kämmerer Thomas Kienzle sei die Hundesteuer nicht zweckgebunden. Sie diene somit nicht als Einnahmequelle, sondern primär zur Eindämmung der Hundehaltung. Kienzle schätzte die jährliche Einnahmen der Gemeinde auf 11 000 Euro.

Bürgermeister Ekhard Sekinger hielt von Moosmanns Vorschlag wenig. In der Gemeinde seien genügend Abfalleimer vorhanden, in denen der Hundekot in einer Plastiktüte entsorgt werden könnten. Mit den Hunden sei es wie mit den Rauchern: Ein paar Meter vom Abfalleimer entfernt liege die leere Schachtel auf dem Boden. Natürlich dürfe man nicht alle Hundebesitzer über einen Kamm scheren. Aber zu rund 80 Prozent werde die Hinterlassenschaft der Vierbeiner wohl nicht mitgenommen oder entsorgt. Das Problem lasse sich durch Hundetoiletten wohl kaum lösen, außerdem koste es viel Geld. In der Gemeinde gebe es nachweislich sehr viele Hunde, die nicht angeleint durch die Gegend streunten, so der Bürgermeister. Die Frage nach der Höhe der Steuer für den Zweithund beantwortete der Bürgermeister so: "Noch viel zu wenig."

Die große Mehrheit der Ratsmitglieder war sich einig, keine Hundetoiletten aufzustellen, wohl aber Verbotsschilder an Wiesen. Die Gedankenlosigkeit von Hundebesitzern hatte vor zwei Jahren zu einem mehrwöchigen Streik des Bauhofs geführt, der sich zeitweise weigerte, mit "Tretminen" übersäte öffentliche Grünflächen in der Gemeinde zu mähen. Danach besserte sich die Situation etwas.