Auch Holzhacken für den nächsten Winter gehört zu den Arbeiten am Freizeitheim Loch 8 dazu. Foto: Herzog Foto: Schwarzwälder-Bote

Verein bringt Freizeitheim mit viel Eigenleistung auf Vordermann / An zwei bis drei Abenden pro Woche und jeden Samstag im Einsatz

Von Lothar Herzog

Aichhalden. Die Tischtennis-Cracks des TTC Aichhalden schmettern sich derzeit weniger die Zelluloidbälle um die Ohren. Stattdessen bringen sie mit Feuereifer und handwerklichem Geschick das Ferienhaus "Loch 8" in Schuss.

Das Lob über das Engagement des Tischtennisclubs von Bürgermeister Ekhard Sekinger sowie Gemeinderat und Vereinsringchef Manfred Moosmann in der jüngsten Sitzung des Gremiums kam nicht von ungefähr. Seit der Unterschrift unter den Mietvertrag zwischen dem Eigentümer, der Kommune, und dem Verein Mitte Mai trifft sich ein Stamm von circa 16 Mitgliedern zwei bis drei Mal unter der Woche und jeden Samstag, um mit vereinten Kräften das renovierungsbedürftige Freizeitheim aufzupäppeln. Dabei kommt dem Verein die saisonbedingte Wettkampfpause sehr gelegen.

Die Außenfassade des Gebäudes erhielt einen komplett neuen Anstrich, Bäume und Sträucher wurden zurückgeschnitten, die Außenbeleuchtung mit einem Bewegungsmelder versehen und die Terrasse mit einem Holzgeländer gesichert. Die Hauptarbeit liegt jedoch im Inneren, wo es nach frischer Farbe riecht. Die Holzböden und die sichtbaren Deckenbalken in den Zimmern wurden gereinigt und eingeölt. Teilweise musste der Putz an den Wänden abgeschlagen und erneuert werden. Die Matratzen in der Tenne wurden entfernt und ein zeitgemäßes Schlaflager mit neuem PVC-Fußbodenbelag eingerichtet.

Wie Vorsitzender Holger Wöhrle und Bauleiter Bernd Höfler mit Nachdruck betonen, wird bei sämtlichen Reparatur- und Renovierungsarbeiten großer Wert auf die Erhaltung des bisherigen Charakters des Freizeitheims gelegt. Der in die Jahre gekommene Sanitärbereich im Untergeschoss muss dagegen modernisiert werden. Da steht den Vereinsmitgliedern in den nächsten Wochen noch viel Arbeit bevor. Aber auch hier soll möglichst viel in Eigenleistung bewältigt werden, denn es befinden sich genügend Fachkräfte im Verein.

Große Unterstützung erfuhr der TTC sowohl von örtlichen wie auch auswärtigen Firmen. Sei es bei der Materialbeschaffung oder in der Beratung vor Ort. Bis Anfang September sollen die Arbeiten fertig sein. Geplant ist ein Tag der offenen Tür, bei dem der Verein sein angemietetes Schmuckstück in idyllischer Lage und mit herrlichem Blick in den Schwarzwald der Öffentlichkeit vorstellen will. Ab dann sind Vermietungen möglich.

Zudem will der TTC das Haus auch für sich selbst nutzen. "Das Zusammenleben im Verein soll auch abseits der Tischtennisplatten stattfinden. Das ist vor allem für die Jugend sehr wichtig, um die Sozialkompetenz zu fördern und das Zusammengehörigkeitsgefühl zu stärken", bekräftigt der Vorsitzende.

Dass in das bis Ende März viele Jahre von der evangelischen Kirchengemeinde Schramberg gemietete Ferienheim wieder neues Leben einkehrt, hat sich im weiten Umkreis herumgesprochen. Es liegen bereits Anfragen für das Jahr 2016 vor, wie Wöhrle berichtet. Ob die kalkulierten Kosten in Höhe von rund 4000 Euro ausreichen, könne zum jetzigen Zeitpunkt nicht gesagt werden. Meistens komme bei so einem Projekt noch die eine oder andere Mehrarbeit hinzu. Da jedoch so gut wie keine Handwerksfirmen beauftragt würden, sei es überschaubar, sind sich Wöhrle und Höfler einig.

Dankbar sind die TTC-Mitglieder darüber, dass sich die Gemeinde trotz mehrerer Anfragen von finanzkräftigen Interessenten entschieden hat, das Gebäude aus dem Jahre 1822 nicht zu verkaufen. "Dann können wir in sieben Jahren das 200-jährige Bestehen feiern", wagt Hansjörg Langendorf einen Blick in die Zukunft.