Hochbetrieb in Rötenberg: Narren trieben Schaberback mit dem Publikum. Wer nicht aufpasste, landete im Backofen. Im Gegenzug wurde auch manche Hexe auf den Arm genommen. Fotos: Schmidtke Foto: Schwarzwälder-Bote

Farbenprächtiges Narrenspektakel am Samstag in Rötenberg / Regen aus Konfetti und Bonbons geht auf die Zuschauer nieder

Von Karin Schmidtke

Aichhalden-Rötenberg. Bei bestem Wetter traten am Samstagnachmittag 32 Zünfte und Gruppen zum Umzug in Rötenberg an.

Den Auftakt des farbenprächtigen Fasnetspektakels gestalteten die Brotberghexen mitsamt den Bäckern. Der putzige Narrensamen ging vorweg. Viele Zuschauer säumten die Straßen, und die Stimmung war gigantisch. Die Sonne ließ die Farben noch kräftiger leuchten, der Regen bestand aus Konfetti, Stroh und Sägespänen. Dazu hagelte es Naschereien aller Art. Die Wagen der Zünfte tuckerten im Schneckentempo mit. Publikum wurde in die meist selbstgezimmerten Buden auf Rädern entführt und kamen erst nach einem Likör wieder ans Tageslicht. Musikkapellen sorgten für fröhliche Unterhaltung nach Noten. Klar war, die Narrenmärsche durften nicht fehlen. Die Aichhalder Narrenzunft war mit Hexen und Sauhirten in den Teilort gekommen. Ihnen folgten die frechen Glasbachhexen aus Buchenberg und die gruseligen Altstadthexen aus Radolfzell. Eine lange Anfahrt hatten auch die Wälle-Bengel aus Ettenheimmünster bei Rust. Näher hatten es da schon die Schorenhexen aus Sulgen und die Egehaddel aus Schiltach, die mitsamt Wagen kamen und ihre neue Figur, den Fuhrmann, dabei hatten. Witzige Zwerge waren die Bergladies aus Peterzell, gefolgt vom Musikverein Römlinsdorf und den Dorfbronna Junkies im Hippie-Style. Aus Glatten kamen die Lotsch Male und die Klosterwaldhexen, die eine waghalsige Pyramide stellten. Ein hübsches Bild geben immer die Dornstetter Drillerhansele ab. Fünf Jahre alt sind die Fiechtewaldt-Hexen aus Schiltach bereits. Wahnsinnig aufwändige Kostüme hatte die Bura-Clique aus Hinteraichhalden als "Simpsons" gebastelt. Ein Lastwagen war ausgeschmückt worden, ein schweinchenrosa Auto und ein knallgelber Schulbus sorgten für Aufsehen. Mit Papierschnipseln wurde man von den Wustelegeistern aus Schenkenzell verknuddelt. Die Brandhexen aus Winzeln, die Erzknabberteufel aus Aichhalden, die Schoaf Hexen aus Weiler und die Mühlehexen aus dem Aichhalder Loch hatten sich auf die Socken gemacht um din Rötenberg dabei zu sein. Dazu kamen auch die Kräuterhuzeln mit Likör im Wagen und die Fasnetszunft aus Brackenkeim. Guggenmusik gab es von den Eschagraba Tröder, immer hübsch anzusehen sind die kuschligen Bära Datza. Dabei waren die Junggesellen, die Helden die mit den Moped nach Berlin gedüst waren. Die Wagenbauer aus Aichhalden hatten offenbar wieder fleißig gebastelt. Aus Mühlheim kamen die Duachberg Hexa, die ihren Unfug trieben. Dicht auf den Fersen waren die Kolleginnen, die Erzhexen aus Fluorn, die Geistersteinhexen aus Locherhof, die Stolla Hexen aus Hallwangen und die nagelneuen Bergtal Hexen aus Schenkenzell. Den Schluss bildeten die Wagenbauer aus Mariazell als Cowboys und die Freunde aus Herrenzimmern die als "Bauer sucht Frau" Ausschau nach jungen Damen hielten.