Produktionstechniker Markus Roth von Betek (von links), Betek-Geschäftsführer Tobias Hilgert, Indus-Technologievorstand Johannes Schmidt, Betek-Geschäftsführer Marc Siemer im Gespräch mit dem Vorstandsvorsitzenden Jürgen Abromeit Foto: Fritsche Foto: Schwarzwälder-Bote

Wirtschaft: Organisches Wachstum über alle Bereiche hinweg / Starkes drittes Quartal / Positiver Ausblick

Die gute konjunkturelle Lage beschert der Indus Holding AG zweistellige Wachstumsraten bei Umsatz und Ertrag.

Bergisch Gladbach/Aichhalden (jf). Mitte November hatte die Mutter der Simon Firmengruppe eine Erfolgsbilanz der drei bisherigen Quartale des Jahres vorgelegt: In den neun Monaten wuchs der Umsatz "organisch über alle Segmente" um 13,5 Prozent. Besonders stark war das dritte Quartal, in dem das EBIT (Ertrag vor Zinsen und Steuern) um 12,4 Prozent stieg.

Mit einem Umsatz in Höhe von 1,221 Milliarden Euro (Vorjahreszeitraum: 1,076 Milliarden Euro) konnte die Indus-Gruppe in den ersten neun Monaten 2017 ihre Marktstellung über alle Segmente hinweg ausbauen. Das weiterhin sehr gute konjunkturelle Umfeld stützte diese positive Geschäftsentwicklung. Das operative Ergebnis, das EBIT, erhöhte sich auf 114,5 Millionen Euro (Vorjahreszeitraum: 106,6 Millionen Euro). Zu diesem Ergebnisanstieg trug das dritte Quartal 2017 mit einem EBIT in Höhe von 41,8 Millionen Euro überproportional bei (drittes Quartal 2016: 37,2 Millionen Euro). Bereinigt um Ergebniseffekte aus Erstkonsolidierungen lag das operative Ergebnis in den ersten neun Monaten bei 123,8 Millionen Euro (Vorjahreszeitraum: 114,9 Millionen Euro). Das Ergebnis je Aktie verbesserte sich um 9,6 Prozent auf 2,52 Euro (Vorjahreszeitraum: 2,30 Euro). Den weiterhin stark wachsenden Segmenten Bau/Infrastruktur sowie Maschinen- und Anlagenbau (plus 20 Prozent), der Medizin-, Gesundheits- und Metalltechnik kam ein sehr gutes Marktumfeld zugute. Das Ergebnis nach Steuern stieg für Januar bis September auf 62,6 Millionen Euro (Vorjahreszeitraum: 57,1 Millionen Euro). Die Eigenkapitalquote zum 30. September 2017 betrug 40,1 Prozent und lag damit wie erwartet leicht höher als in den Vorquartalen.

Mit dem Erwerb des Messtechnikspezialisten M+P International, Hannover, sowie der Peiseler-Gruppe, einem Anbieter von Teilgeräten und Schwenkeinrichtungen mit Sitz in Remscheid, hat Indus seine Jahresziele für Zukäufe auf erster Ebene bereits erfüllt.

Eine Akquisition auf zweiter Ebene ("Enkelgesellschaft" des Zukaufs) steht kurz vor Abschluss, während an einem Zukauf einer weiteren direkten Beteiligung gearbeitet wird. "Unsere Strategie, das Indus-Portfolio mit weiteren Hidden Champions nachhaltig zu stärken, verfolgen wir mit Nachdruck weiter", sagt Indus-Vorstandsvorsitzender Jürgen Abromeit. Aber nicht um jeden Preis: "In einem überhitzten Markt lehnen wir die eine oder andere Kaufoption auch ab."

"Wir haben die gute konjunkturelle Lage genutzt, um uns weiter für die Zukunft zu rüsten", fasst Abromeit den bisherigen Verlauf in 2017 zusammen. Es verblieben einige Risiken im Segment Fahrzeugtechnik. So mache sich als Konsequenz auf Abgasskandal und Kartellverdacht sowie der Herausforderung Elektromobilität eine Investitionszurückhaltung der Hersteller bemerkbar.

Abromeit geht für das laufende Geschäftsjahr von einem Jahresumsatz von mehr als 1,5 Milliarden Euro und einem EBIT zwischen 145 und 150 Millionen Euro aus.

Auch für das Jahr 2018 rechnet er mit einer Fortsetzung der positiven Geschäftsentwicklung. "Der aktuelle Technologiewandel ist für unsere Beteiligungen die maßgebliche Herausforderung. Hierauf antworten wir als Holding mit unserem Förderbankmodell, das disruptive Innovationen in den Tochterunternehmen unterstützt", erklärt Abromeit. Im Mai hatte er diese Strategie auf der Hauptversammlung der Aktionäre in Köln vorgestellt.