Stolz präsentieren die Schüler ihre Wanduhr. Rechts im Bild Projekt-Leiter Ralf Herzog und Schulleiter Josef Rack. Links hinten die Lehrer Dorothee Rebholz und Frank Otto. Fotos: Herzog Foto: Schwarzwälder-Bote

Bildung: Uhrenprojekt im Technikunterricht bringt tolle Ergebnisse zustande

Die Siebtklässler der Grund- und Werkrealschule Aichhalden "ticken" richtig. Dies bewiesen sie beim Uhrenprojekt im Technikunterricht. Die entstandenen Unikate sind preisverdächtig.

Aichhalden. Die Ergebnisse wurden kürzlich im Mehrzweckraum der Josef-Merz-Halle Eltern, Lehrern, Gewerbeverein und Vertretern beteiligter Firmen und der Handwerkskammer Konstanz präsentiert. Sie alle zeigten sich von der Kreativität und dem Engagement der Schüler beeindruckt und begeistert.

Wie Schulleiter Josef Rack verriet, habe Techniklehrer Frank Otto wiederholt von einem schwierigen Uhrenprojekt gesprochen, weil die Voraussetzungen der Schüler noch nicht so ausgeprägt gewesen seien, wie von den Firmenvertretern erwartet. Das habe Vorteile. So könne der Streichung von Stunden im Technikunterricht im neuen Bildungsplan begegnet werden. Handwerkskammer und Schule müssten da gemeinsame Anstrengungen unternehmen, bekräftigte Rack.

Die Schülerinnen Cosima Schmid und Patrizia Hezel stellten das Projekt den Besuchern vor. Am Anfang stand ein kreativer Entwurf im Fach Bildende Kunst. Planung und Materialliste wurden im Technikunterricht erstellt, nach denen die am Projekt beteiligten Firmen das Material bereitstellten und bei der Umsetzung mit Fachwissen unterstützten. Einige Schüler sind dabei für verschiedene Arbeitsschritte direkt in die Betriebe gegangen. Als Endergebnis kamen Uhrenunikate zustande, die sich in Form, Farbe, Motiv und Modell gegenseitig übertrafen.

Gewerbevereins-Vorsitzender Hans Wössner sprach von einem gelungenen und vollendeten ersten Projekt der Kooperation Schule-Handwerk. Im Handwerk sei die Arbeit nie monoton, Kreativität und Fantasie seien gefragt. Gute Handwerker seien gesucht und fänden auch in Zukunft eine gut bezahlte Arbeit, versicherte Wössner. "Muss das denn sein?" werden sich wohl viele Schüler zu diesem Termin gefragt haben. "Ja, es muss sein", bekräftigte Bürgermeister Michael Lehrer. Was heute präsentiert worden sei, sei es wert, in diesem Rahmen gezeigt zu werden. Das Projekt habe den Schülern die Chance eröffnet, zu begreifen und zu lernen und mit Firmen in Kontakt zu kommen. Gemeinsam sei die Aufgabe mit großem Erfolg gemeistert worden. Das Uhrenprojekt habe Leuchtturm-Status und Modellcharakter.

Handwerkskammer-Präsident Gotthard Reiner räumte ein, nicht gewusst zu haben, was ihn erwarte. Er sei über die Arbeit der Schüler begeistert und wie hier zusammengearbeitet werde. Solche junge Menschen brauche es für die Zukunft. Er könne nur appellieren, zuerst eine handwerkliche Ausbildung zu absolvieren, dann stünden ihnen alle Wege offen.

Projekt-Gruppenleiter Ralf Herzog gab zu, den Schülern so eine Leistung nicht zugetraut zu haben. Jeder Einzelne habe an seiner Uhr gewerkelt. Sinn und Zweck des Projektes sei es gewesen, die Schüler in den Mittelpunkt zu stellen. Dies sei bestens gelungen und man habe herausgefunden, wie jeder Schüler "ticke". Das Handwerk stelle ein Produkt her, das Jemand bekomme. Das sei der große Unterschied zur Industrie, so Herzog.

Seit genau einem Jahr besteht eine Bildungspartnerschaft zwischen der Aichhalder Schule und dem örtlichen Gewerbeverein. Um den Schülern frühzeitig den Spaß am handwerklichen Arbeiten zu vermitteln, soll jährlich ein Projekt im Technikunterricht der Siebtklässler umgesetzt werden. In diesem Jahr handelte es sich um eine Wanduhr. Mit Material, Fachwissen und Organisation unterstützen die Firmen Holzbau Herzog, Nübel, Maler Moosmann sowie die Kreissparkasse das Uhrenprojekt.