Viele Kinder in Nepal sind nicht die vorgeschriebenen fünf Jahre in der Schule. Foto: pixabay Foto: Schwarzwälder-Bote

Bildungssystem: Kinder in anderen Ländern gehen oft nur wenige Jahre in den Unterricht

 Das deutsche Schulsystem ist zwar sehr kompliziert, doch dafür auch konsequent. Die Schulpolitik fällt in die Zuständigkeit der einzelnen Bundesländer und mit einer Schulpflicht von sechs bis 18 Jahren (Unterschiede je nach Bundesland) haben wir die besten Voraussetzungen für einen hohen Bildungsstandard im ganzen Land.

Doch wie sieht es damit in andern Ländern aus? Die wenigsten Schüler in Deutschland sehen die Schule im Alltag mit Dankbarkeit. In vielen Ländern der Erde ist es aber alles andere als eine Selbstverständlichkeit, zur Schule gehen zu dürfen. In Nepal beispielsweise müssen die Kinder lange, gefährliche Strecken zu Fuß durch die Berge zur Schule zurücklegen, weshalb Schule für manche unmöglich ist. Sie lernen in kleinen, schlecht ausgestatteten Dorfschulen bestenfalls Grundkenntnisse oder können überhaupt nicht zur Schule, weil sie arbeiten müssen (besonders Mädchen).

Die Kinder sollten Wissen gelehrt bekommen, das über die Grundkenntnisse hinaus geht. Die Kenntnisse hinsichtlich Wasserreinheit und Hygiene sind oftmals ungenügend. Es fehlt die Allgemeinbildung und spezifisch technisches Wissen, um landwirtschaftliche Erträge zu steigern (das Land lebt von der Landwirtschaft). Die Zugänge zu den Schulen sind meist sehr schwierig. Die Bildung ist ein wichtiger Antrieb für eine nachhaltige und langfristige Entwicklung und Stabilisierung.

Das Kinderhilfswerk "Dritte Welt" unterstützt seit Jahren den Ausbau von Schulen und Bildungsangeboten in den ländlichen, unzugänglichen Regionen Nepals. Und obwohl die fünfjährige Schulpflicht gesetzlich eingeführt wurde, können viele Kinder nicht so lange in die Schule, da sie Zuhause arbeiten müssen. (Quelle: https://khw-dritte-welt.de/nepal-schulbildung-ist-hier-nur-schwer-zugaenglich/)

Wieder anders ist es in der Türkei. Dort gibt es die allgemeine Schulpflicht seit 1924. Bis zum dritten Lebensjahr geht man in die Kindergrippe, im vierten und fünften Lebensjahr in den Kindergarten und als letze Stufe in die Vorschulklasse. Seit 1997 ist die Grundschule für türkische Kinder acht Jahre lang verpflichtend. Die Schüler tragen eine Schuluniform. Die Wochenstundenzahl beträgt immer 30 Stunden und das Schuljahr dauert 190 Tage. Es gibt keine Ausbildung.

Nach acht Jahren Schule suchen sich viele eine Arbeit, die sie ohne Ausbildung durchführen können, oder arbeiten im elterlichen Betrieb. Alternativ kann man auch auf das Gymnasium gehen und anschließend studieren. In armen ländlichen Gebieten gehen Schüler oft nur die acht verpflichtenden Jahre zur Schule. Bericht von Lara Pfau und Julia Keller, GWRS Aichhalden.   Die Autorinnen sind Schülerinnen der Klasse 8 der GWRS Aichhalden