Monika Hils (von links), Jana Schall, Lara Pfau und Tammy Kustermann von der Grund- und Werkrealschule Aichhalden stellen ihr Projekt "Schaffa, schaffe, Häusle baue" in Stuttgart vor. Rechts steht das Modell, das in der ersten Projektphase gebaut wurde. Foto: Schule Foto: Schwarzwälder-Bote

Projekt: Nachhaltige Innovationen werden ausgezeichnet / Verleihung ist für Sommer 2018 geplant

Zusammen mit zwei örtlichen Handwerksbetrieben bauen Schüler der Grund- und Werkrealschule Aichhalden ein Haus auf dem Schulcampus. Damit dürfen sie sich Hoffnungen auf den Würth Bildungspreis machen.

Aichhalden. Insgesamt sechs Schulen hat das Kompetenzzentrum Ökonomische Bildung der Stiftung Würth für den Würth Bildungspreis 2018 nominiert, darunter auch die Grund- und Werkrealschule Aichhalden.

Bei der Durchführung der Projekte erhalten die Schulklassen laut Pressemitteilung im laufenden Schuljahr beratende sowie finanzielle Unterstützung in Höhe von insgesamt 6000 Euro. Im Sommer 2018 wird der Würth Bildungspreis dann an die Schule verliehen, die die größte Weiterentwicklung in den ökonomischen Kompetenzen der Schüler aufzeigen kann.

Aus mehr als 20 eingereichten Projekten wählte die Jury des Kompetenzzentrums für Ökonomische Bildung die Projekte aus, die sich unter anderem auszeichnen durch Transfer und Nachhaltigkeit – und die einen besonders innovativen Charakter haben.

In Aichhalden bauen die Firmen Hess-Holzmontage und Storz Heiztechnik mit Schülern der Werkrealschule unter dem Motto "Schaffa, schaffe, Häusle baue" nun ein Haus auf dem Schulcampus. Die intensive Zusammenarbeit mit Handwerksbetrieben soll die ökonomische Bildung der Schüler fördern.

Auch die Gemeindeverwaltung unterstützt das innovative Projekt. Bürgermeister Michael Lehrer hat es laut Mitteilung zur "Chefsache" gemacht. Das zukunftsgerichtete Projekt zeigt für die Verantwortlichen "wie innovativ die Werkrealschule ist". Sie ist, wie Michael Steiner von der Jury des deutschen Schulpreises ausdrückte, "eine Schule für die Region". So sieht es auch der neue Rathauschef: "Unsere Grund- und Werkrealschule ist ein sehr gutes, zukunftsgerichtetes Angebot für Werkrealschüler unserer und der umliegenden Gemeinden, das wir erhalten wollen."

Für Hermann Veith, Schulpädagoge und Sozialwissenschaftler der Universität Göttingen, ist diese Schule "ein pädagogisches Zentrum im ländlichen Raum". Die vertiefte Berufsorientierung durch die Zusammenarbeit mit Betrieben des Gewerbevereins Aichhalden-Rötenberg und der Unterstützung der Handwerkskammer Konstanz sowie mit vielen Wirtschaftsbetrieben und der Unterstützung der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg ist laut Mitteilung einmalig in der Region.

Zur Auftakt-Veranstaltung des Würth Bildungspreises musste das Modell-Haus nach Stuttgart gebracht werden. Unterstützung erhielten die Schüler dafür von der Spedition Renn, die Bildungspartner ist. Sie transportierte das Modell kostenlos in die Landeshauptstadt. Thomas Schenk, Vorsitzender der Landesarbeitsgemeinschaft Schule-Wirtschaft Baden-Württemberg im Kultusministerium, spornte die Schulen zusätzlich an: "Durch die Nominierung seid ihr alle jetzt bereits Siegerschulen."

Nach der Kick-off Veranstaltung wollen die Projektbeteiligten nun zuversichtlich an die Realisierung des Hausbaus auf dem Schulcampus gehen.

Folgende Schulen sind mit ihren Projekten nominiert:  Bildungszentrum Niedernhall,  Elise-von-König-Schule Stuttgart-Münster,  Friedrich-von-Alberti-Gymnasium Bad Friedrichshall,  Lindenschule Geislingen, Stiftsgymnasium Sindelfingen, Grund- und Werkrealschule Aichhalden.

Initiator des Preises ist der Unternehmer Reinhold Würth, der damit unter anderem die Kenntnisse über Wirtschaftsprozesse und Unternehmertum in Schulen fördern möchte. Der Preis wird vom Kompetenzzentrum Ökonomische Bildung der Stiftung Würth in Kooperation mit dem Kultusministerium Baden-Württemberg verliehen. Um den Preis können sich weiterführende, allgemein bildende Schulen im Land bewerben.