Fasnet: Bürgermeister weg / Babett gibt den Schlüssel ab /Hexen setzen Narrenbaum

Von Johannes Fritsche

Aichhalden. Auch ein Schneesturm hinderte die Narren nicht daran, die Rathausschlüssel zu übernehmen und den Narrenbaum zu setzen.

Keine Chance hatte Babett (die stellvertretende Bürgermeisterin Gerlinde Herzog) gegen die geballte Übermacht der Narren, den Rathausschlüssel musste sie abgeben. Bürgermeister Ekhard Sekinger, bekanntermaßen kein ausgewiesener Fasnetsnarr, hatte sich schon vor der Fasnet in den Urlaub abgemeldet.

Vom Kinder- und Jugendball in der Josef-Merz-Halle waren Elferräte, Hansel, Hexen und andere Narren diesmal ohne die Runde über Aichhalder Straßen direkt den Reißerweg entlang vors Rathaus gezogen, begleitet vom Musikverein Aichhalden unter der Leitung von Volker Braun. Die Abkürzung war dem Schneesturm geschuldet. Nur ein harter Kern der Narren trotzte dem Wetter.

"Wie jedes Johr stehn wir heut hier und möchtet da Schlüssel von da Rothaustur, rief Narrenzunftmeister Klaus Hörl. "Bekommsch nachher da Schlüssel, kasch glei afanga zu regiera", redete Babett gar nicht erst drum herum. Doch bevor sie ihm den Schlüssel überreichte, gab sie schon mal die Richtung vor: "Ein unterirdischa Bahnhof für Aichhalda mit der Schnelltrass bis Stuttgart nei". Gegen das U-Bahnprojekt "Aichhalden 22" wären Hängebrücke oder Seilbahn in Rottweil nichts dagegen. Der Zunftmeister war begeistert, vor allem von der Anbindung Schrambergs, was die Stadtumfahrung überflüssig mache: "Über die Finanzierung machet mir uns keine Sorgen, das reicht noch am Aschermittwochmorgen", rief er und griff sich die Schlüssel.

Ehrenzunftmeister Bernhard Broghammer neben ihm war zufrieden. Jetzt mit dem Schlüssel in ihrer Gewalt konnten die Narren vor dem Rathaus schalten und walten, wie sie wollten. Sie hissten die Narrenfahne, die Hexen schleppten den Narrenbaum heran und die Feuerwehr stellte ihn auf.

Narrenmarsch und Hanselsprung beschlossen die Zeremonie. Der Eleferrat zog dann zum Feiern ins Gasthaus Adler. Wer auch feiern wollte, war eingeladen mitzukommen.