Jürgen Hils lässt seine Zuhörer an seinem geschichtlichen Wissen teilhaben. Am Stand der Stephanus-Arbeit werden allerlei Flohmarktartikel angeboten. Fotos: Leinemann Foto: Schwarzwälder-Bote

Freizeit: Viele Gäste zieht’s zum Bach-Altenberg-Fest

Aichhalden-Rötenberg. Gut besucht war am vergangenen Samstag das Bach-Altenberg-Fest in Rötenberg. Das erstmals in den 1960er-Jahren initiierte Fest lockte bei warmem Wetter zahlreiche Gäste an, die sich bei Kaffee und Kuchen – der Erlös ging hier an die Lebenshilfe Waldmössingen – , Heißen Roten oder diversen Fleischspezialitäten sowie alkoholischen und nicht-alkoholischen Getränken verköstigen konnten.

Die Stephanus-Arbeit Indien bot auf Spendenbasis Flohmarktartikel, Bücher und CDs an – das Geld fließt hier nach Indien, wo Christen bei der Verbreitung des Evangeliums unterstützt werden.

Jürgen Hils, gebürtig aus Aichhalden, führte mit seinem imposanten Vortrag in die Geschichte des Ortsteiles Bach-Altenberg ein. Bach-Altenberg – früher auch "Baach-Altenberg" genannt – wurde 1968 in Rötenberg eingemeindet und geht bis in die Anfänge des 19. Jahrhunderts zurück. Damals residierten um die 240 Einwohner in Bach-Altenberg, es gab zehn Brunnen. Dieser Ortsteil Rötenbergs hat zudem eine Tradition an Mühlen. Besonderes Augenmerk legte Hils auch auf die insgesamt 79 Grenzsteine, von denen noch 76 erhalten sind. Die Grenzsteine waren nämlich von enormer Wichtigkeit, trennten sie doch das Großherzogtum Baden vom Königreich Württemberg.

Der geschichtlich versierte Jürgen Hils nahm seine Zuhörer mit in längst vergangene Tage als Deutschland im frühen 19. Jahrhundert aus einem Flickenteppich verschiedenster Kleinstaaten bestand, die alle Zölle erhoben und unterschiedliche Maße führten.

"Wollte man ins Nachbardorf ziehen, zog man ins Ausland", weiß Hils zu berichten. Auch auf die Tatsache, dass Rötenberg heute überwiegend evangelisch geprägt ist, wusste er eine Antwort: 1534 bekannte sich der Herzog zum damalig neuen Glauben, dem Protestantismus. Neben historischen Einblicken in Rötenberg wurde auch für musikalische Stimmung gesorgt: Karin Schmidtke begeisterte am Dudelsack, der Musikverein Rötenberg wartete mit Blasmusik auf und gegen später kam auch Popmusik zum Zuge.