Das Akkordeonorchester Aichhalden-Rötenberg zeigt unter der Leitung von Theresia Emmrich Akkordeonmusik in vielen Stilrichtungen. Fotos: Herzog Foto: Schwarzwälder-Bote

Spieler ausgezeichnet: Thomas Ganter, Anja Vollmer und Kerstin Pfaff von Anfang an dabei

Aichhalden-Rötenberg (lh). Während des Herbstkonzerts des Akkordeonorchesters Aichhalden-Rötenberg wurden mehrere Spielerinnen und Spieler für langjährige aktive Mitgliedschaft geehrt.

Wie Vorstandssprecherin Sylvia Haberer in ihrer Laudatio betonte, musiziere Stefanie Schwab seit 25 Jahren im Orchester, in dem sie universell einsetzbar sei. Sie erhielt ein kleines Geschenk und eine Urkunde.

Seit 30 Jahren, also seit der Gründung, sind Thomas Ganter, Anja Vollmer und Kerstin Pfaff aktiv. In drei Jahrzehnten Akkordeongeschichte habe dieses Trio zusammen viel erlebt und unternommen.

Unvergessen seien der Bezirksmeistertitel 1986 und der erste Platz beim Internationalen Akkordeon- und Mundharmonikafestival in Innsbruck 1989 sowie die Teilnahme bei weiteren Wertungsspielen. Vollmer sei schon in früher Jugend überaus talentiert gewesen. Sie habe viele gute Platzierungen bei Musikschulwettbewerben erzielt. Ein Höhepunkt in ihrer musikalischen Laufbahn seien zweifelsohne die Titel eines Musikschulmeisters und Kreismeisters mit der Note "hervorragend" im Jahre 1989 gewesen, hob Haberer hervor, ehe sie die "Dreißigjährigen" zu Ehrenmitgliedern ernannte. Darüber hinaus engagierten sich Schwab, Ganter, Vollmer und Pfaff im Verein seit vielen Jahren ehrenamtlich in verschiedenen Funktionen, was nicht selbstverständlich sei, lobte die Vorständin bei der Überreichung der Urkunden und Geschenke.

Im Auftrag des Deutschen Harmonika Verbandes (DHV) ehrte Bezirksvorsitzender Karl-Heinz Merz Teresa Armbruster mit der DHV-Ehrennadel in Silber für zehnjähriges Musizieren. Wenn Menschen Musik machten, bedeute dies immer etwas Gutes. Geschehe es in der Gemeinschaft, sei dies noch viel wertvoller, unterstrich Merz.

Aichhalden-Rötenberg (lh). Ob klassische oder volkstümliche Akkordeonmusik, Rock, Pop oder Salsa. Beim Herbstkonzert des Akkordeonorchesters Aichhalden-Rötenberg war für jeden Musikgeschmack etwas dabei.Wie Moderatorin Claudia Vialkowitsch dem Publikum in der vollbesetzten Aichhalder Josef-Merz-Halle verriet, beinhalteten die ausgewählten Beiträge aus Anlass des 30-jährigen Bestehens einige spielerische Überraschungen für die dritte und vierte Stimme. Diesen Herausforderungen wolle man sich gerne stellen und vom olympischen Gedanken getragen, werde das Orchester versuchen, ein kleines musikalisches Feuer zu entfachen, versprach die Moderatorin. Dies gelang den Musikern unter der Leitung von Theresia Emmrich bereits mit der Hymne der Olympischen Winterspiele 1988, womit sie den Streifzug durch die musikalischen Stilrichtungen der letzten 30 Jahre eröffneten.

Bei der Sinfonie in B-Dur von Johann Christian Bach hatte das Schlagwerk Pause, da lag der Fokus lag nur auf dem Akkordeon. Die hierfür erforderliche Fingerfertigkeit der Musizierenden verglich Vialkowitsch mit den sportlichen Disziplinen Hochsprung, Weitsprung und Sprint, bei denen die Latte nicht reißen und nicht übergetreten werden darf und mit den Schnellsten mitgehalten werden muss.

Spätestens bei bekannten Hits und Balladen des Pop-Duos "Carpenters" wie "Please Mr. Postman" und "Top of the World" dürfte der musikalische Funke auf die Konzertbesuchern, die sich an die 70er Jahre erinnerten, übersprungen sein. Mit den Salsa-Rhythmen von "Sway" entführte das Orchester in die Karibik und Südamerika, wenngleich der Titel bei den Winterspielen im kanadischen Vancouver die Herzen der Zuschauer erwärmte.

Einen fulminanten Schlussakkord setzte das Orchester mit dem Erfolgshit der Rockband Toto, "Rosanna", bei dem Gastschlagzeuger Thomas Wahl eingangs mit einem olympiaverdächtigen Solo brillierte.

Den zweiten Konzertteil des Abends bestritt das Dirigentenorchester der Kreisvereinigung Rottweil mit der temperamentvollen Dirigentin Heidrun Neugebauer. Es bot Akkordeonmusik auf sehr hohem Niveau, das von den Instrumentalisten vieles abverlangte, der Unterhaltungswert aber etwas darunter litt. Mal schwungvoll, mal langsam umschifften die Musiker die Klippen von "Kap Arkona", der nördlichen Spitze der Landzunge der Insel Rügen. Ein meisterliches Solo zeigte der Locherhofer Uwe Rapp bei "Milonga del Angel", wofür sich die Dirigentin mit einem Handschlag bedankte. Minutenlange Beifallsbekundungen erhielt das Auswahlorchester für die Titelmusik des Musicals "König der Löwen". Davon gaben die Dirigenten gerne noch eine zweite Zugabe.