Gebühren: Aichhalden erhöht Wasserpreise / Gewinne decken Abmangel des Bads

Aichhalden (lh). Frischwasser wird in Aichhalden zu Beginn des neuen Jahres deutlich teurer. Statt bisher 1,60 Euro müssen dann 1,90 Euro pro Kubikmeter bezahlt werden. Neben der höheren Verbrauchsgebühr wird auch noch eine Grundgebühr fällig.

Wie Kämmerer Thomas Kienzle in der Sitzung des Gemeinderats erläuterte, liege der Preis beim Frischwasser sei dem 1. Januar 2007 unverändert bei 1,60 Euro je Kubikmeter. Bei der damaligen Gebührenkalkulation seien Eigenkapitalzinsen nicht berücksichtigt und in der Satzung die Gewinnerzielungsabsicht aus steuerlichen Gründen ausgeschlossen worden. Die Änderung der Satzung zum 1. Januar 2013 erlaube einen Gewinn, und zum zwischenzeitlich gebildeten Eigenbetrieb "Versorgung und Bad" gehöre neben der Wasserversorgung unter anderem auch das defizitäre Schwimmbad. Das bedeute, Gewinne bei der Wasserversorgung können mit den Verlusten des Bades verrechnet werden.

Da bei der Wasserversorgung hohe Fixkosten – rund 650 000 Euro in den Jahren 2016 und 2017 – entstünden, schlage die Verwaltung vor, einen Teil dieser Kosten durch Einführung einer verbrauchsunabhängigen Grundgebühr abzudecken. Dadurch falle die bisherige Zählergebühr weg. Für einen Wasserzähler mit der Nenngröße 2,5 Kubikmeter pro Stunde soll künftig eine Gebühr von monatlich 2,45 Euro anfallen. Liegt die Nenngröße bei sechs Kubikmetern, beträgt die Grundgebühr 5,90 Euro im Monat. Bei Bauwasserzählern entfällt die Grundgebühr.

Preis steigt im Schnitt um zehn Euro pro Kopf und Jahr

Bei der Verbrauchsgebühr errechnete der Kämmerer, basierend auf einer vollen Kostendeckung, einen Preis von 1,90 Euro pro Kubikmeter Frischwasser. Den Vorschlag von Gemeinderat Hans Wössner, aus Gründen der Gerechtigkeit nur eine Verbrauchsgebühr zu verlangen, teilten andere Ratsmitglieder sowie Bürgermeister Ekhard Sekinger nicht. Die Gemeinde, so Sekinger, habe Abnehmer mit niedrigen Mengen, die andererseits hohe Kosten verursachten. Bei stetig zurückgehendem Wasserverbrauch würden Familien mit Kindern am stärksten belastet. Die Darstellung der entstehenden Fixkosten durch Kienzle begrüße er sehr. So werde deutlich, dass Wassersparen kontraproduktiv sei.

Die stetige Erneuerung des 16 Kilometer langen Wasserleitungsnetzes bedeute eine Herausforderung für die Kommune, so Sekinger. Rat Stefan Wiedmann hatte gerechnet: "Die Erhöhung bedeutet rund zehn Euro pro Kopf im Jahr." Er könne die Gebührenerhöhung mittragen.