Die Darbietungen reichen von Stücken aus dem Mittelalter bis in die Moderne. Foto: Anton Foto: Schwarzwälder-Bote

Kultur: "Drei-Klang" sorgt für voll besetzte Bänke in der Pfarrkirche St. Michael in Aichhalden

Aichhalden. "Drei-Klang" gleich Wohlklang: Die Fangemeinde des Ensembles "Drei-Klang" wird jedes Jahr größer, sodass die Pfarrkirche St. Michael in Aichhalden beim traditionellen Konzertabend zum Jahresausklang voll besetzt war.

Für Sinnika Kimmich (Oboe, Gesang) war es ein Heimspiel, doch wird das Konzert auch in Heimatnähe der beiden anderen Trio-Kolleginnen Karolin Schork (Klavier, Orgel und Gesang) und Sarah Limberger (Saxofon und Gesang) stattfinden. Der Bogen der musikalischen Darbietungen spannte sich vom Mittelalter bis in die Moderne, und die drei vielseitigen Musikerinnen, die nach absolviertem Studium heute Chöre leiten, Schüler unterrichten und Konzerte geben, zeigten sich einmal mehr allen Stilrichtungen gewachsen. Mit feinem Gespür hatten sie ein hervorragend abgestimmtes Programm zusammengestellt, das durch eingestreute Texte und sogar eine Stille-Pause immer wieder Raum ließ für Ruhe und Besinnung.

Zur Eröffnung erklang von der Orgelempore das festlich-froh gestimmte "Laudamus te" von Vivaldi in der besonderen Besetzung von Orgel, Oboe und Sopran-Saxofon. Die lebhaften Läufe der Blasinstrumente setzten der Orgelbegleitung ihren Glanz auf. Der Einladung der Aichhalder Musikerin Sinnika Kimmich bei ihrer Begrüßung, den Stress der Vorweihnachtszeit hinter sich zu lassen und die Herzen für die Musik zu öffnen, folgten die Zuhörer gern. Mit herrlichem Sologesang im Wechsel und zarter Klangsilben-Begleitung trug das Ensemble a cappella in der hervorragenden Akustik der Kirche das Adventslied "Maria durch ein Dornwald ging" vor. Oboistin Sinnika Kimmich ließ mit sehr verinnerlichtem Ausdruck eine wunderschöne Improvisation über das Bach’sche Weihnachtslied "Ich steh an deiner Krippen hier" folgen.

Emotionales Sopransolo

Die Einstimmung ertönte wie ein Weckruf. In einem sehr schönen Satz erklang das englische Lied "Songbird" von E. Cassidy, wobei Karolin Schork, begleitet von den Oberstimmen der anderen, gleichzeitig das emotionale Sopransolo und die Klavierbegleitung übernahm. An mittelalterliche Gesänge der Zeit von Hildegard von Bingen erinnerte der Gesang "O tu illustrata", der über einem Orgelpunkt mit melismenreicher Melodik in die Klangwelt der frühen Mehrstimmigkeit führte. Beim folgenden Vivace von G. F. Telemann wetteiferten die Stimmen von Klavier, Oboe und Alt-Saxofon an Klangschönheit und herrlicher Verzierungskunst. In den alpenländischen Raum entführten die Musikerinnen mit dem Andachtsjodler, der einstimmig begann und seine herrliche Klangfülle bis zur Dreistimmigkeit entfaltete.

Mit derselben Hingabe und Andacht ließen die souveränen Sängerinnen in schöner Intonation und Dynamik das Mundartlied "Es wird scho glei dumpa" a cappella erklingen. Voller Leidenschaft und Expression, doch mitunter auch zart perlend und geheimnisvoll, interpretierte Karolin Schork am Klavier das Stück "Secret Love". Mit "Lullaby" erklang ein süßes Wiegenlied mit engelgleichem, himmlisch schönem Sound.

Nach dem Dankwort von Sinnika Kimmich an die Zuhörer und Unterstützer des Projekts (Tontechnik: Benedikt Sailer, Marketing: Achim Kimmich, Organisation: Johannes Menge) und guten Wünschen ließen die Musikerinnen das Konzert mit "Somewhere over the rainbow" in einem Arrangement von Karolin Schork ausklingen. Die stehenden Ovationen der Zuhörer wurden durch zwei herrliche Zugaben beantwortet, wobei bei "Joyful, joyful" aus dem Film "Sister Act" die unverwechselbare Soulstimme von Sarah Limberger besonders zum Tragen kam. Überirdisch schön in seiner hinreißenden Mehrstimmigkeit erklang zum Abschluss dieses besonderen Konzertabends das Weihnachtslied "O holy night" in original französischer Sprache.