Fragerunde: Themen sind eine neue Sporthalle, Lehrschwimmbecken, Gründgutsammelstelle

Aichhalden. Im Anschluss an die Einzelvorstellung in der Josef-Merz-Halle nutzten mehrere Bürger die Gelegenheit, den auf der Bühne nebeneinander sitzenden Bewerbern Fragen zu stellen. Ob die erhaltenen Antworten das "Kreuzchen" auf dem Wahlzettel beim Urnengang am Sonntag, 23. April, erleichtert darf indes bezweifelt werden.

Einzelne Besucher erlaubten sich hinterher die abfällige Bemerkung gegenüber unserer Zeitung: "Das waren kaum kluge Fragen, manchmal sogar ziemlich blöde". Nun, zumindest gab es die eine und andere Situation zum Schmunzeln in lockerer Runde.

Während Landwirt Willi Keller wissen wollte, ob auch künftig die Gemeinde Straßen- und Wassergräben reinigt und pflegt, sorgte sich Ellen Maier um den Erhalt des Lehrschwimmbeckens. Alle Bewerber versicherten, dass beides so bleibe wie bisher. Ebenso einig war sich das Oktett, die Wasserversorgung in kommunaler Hand zu belassen.

Eigenleistungen

Etwas anders sahen die Antworten bei der Frage von Harald Auber aus, ob der Athletenbund Aichhalden sein 100-jähriges Bestehen in einer neuen Sporthalle feiern könne. Während Manuel Depfenhart dazu keine Aussage wagen wollte, spielten Michael Nübel und Heike Fuchs elegant den Ball zurück: "Je nachdem, wie schnell die Vereine Zeit haben, mit der Eigenleistung zu beginnen".

Gespalten zeigte sich Tim Wiedmann, der erst den Bedarf der Vereine für den Anbau einer neuen Halle an die Josef-Merz-Halle abklopfen will. Jürgen Moosmann räumte ein, dass man für eine Einweihung in 2019 bereits jetzt einen Schritt weiter sein müsste. Gabriele Fischer-Vochatzer hielt es bautechnisch kaum für realisierbar, und Klaudijo Dreher wusste von vollen Auftragsbüchern der Handwerksfirmen, weshalb die Einweihung höchstens im Rohbau stattfinden könne.

Nach Einschätzung von Michael Lehrer feiern die Ringer ihr Jubiläum 2019 in der Josef-Merz-Halle, weil im gleichen Jahr erst der Spatenstich erfolgt.

Bei der Frage von Engelbert Kimmich zur Gründung eines Geschichts- und Heimatpflegevereins waren die Bewerber dann wieder auf einer Wellenlänge und hielten dies für eine gute Sache.

"Ärgernis"

Fuchs würde sogar in den Verein eintreten, auch als Bürgermeisterin. Depfenhart fand die Idee gut, weil später seine Enkel in einem Heimatbuch lesen könnten, dass ihr Opa 2017 Bürgermeister von Aichhalden wurde.

Beim "Ärgernis" von Siegfried Ginter, dem die Öffnungszeiten der Grüngutsammelstelle samstags zu kurz und zu früh sind, kam Lehrer in Rage und driftete ins Schwäbische ab: "Do bin ich bei dir. Des regt mich uff, wenn ich den Rasa gmäht han und die Sammelstell hot zua". Wiedmann hatte einen Tipp an Ginter: "Kommen sie nach Rötenberg, da beginnt die Anlieferung schon freitags".

Laut Fuchs sollte es nicht an zwei Stunden scheitern. Sie hielt das Thema für lösbar. Dreher und Fischer-Vochatzer wollen eine Analyse- und Bedarfsermittlung erstellen und dann die Zeiten anpassen. Depfenhart will wie Lehrer an den Kreistag herantreten und Nübel riet: "Grüngut in einem Container sammeln und samstags zum Grünguthof fahren und abkippen".

Eine Frage in die ganz andere Richtung hatte Daniel Sieber, mit der Moderatorin Gerlinde Herzog die über vierstündige Vorstellung beendete.

Sieber wollte von den Kandidaten wissen, ob sie Menschen lieben. Am Beifall gemessen brachte dies wohl Nübel am originellsten zum Ausdruck: "Die einen mehr, die anderen weniger. Die einen, wenn sie kommen, die anderen, wenn sie gehen".