Gespannt verfolgt über ein Dutzend Besucher in der Sitzung des Gemeinderats den Lösungsvorschlag der Gemeinde zur Unterbringung der Kindergartenkinder während der Sanierungszeit des alten Rathauses. Foto: Herzog Foto: Schwarzwälder-Bote

Verwaltung findet schließlich doch eine für alle akzeptable Lösung für den Kindergarten während der Sanierung der Ortsverwaltung

Von Lothar Herzog Aichhalden. Die Kindergartenkinder ins "Jakob-Walter-Haus" und die Ortsverwaltung ins "Milchhäusle": Schneller als erwartet erfahren diese beiden gemeindeeigenen Gebäude wieder eine Nutzung. Das wird der Verwaltung gut tun: Für ihren durchdachten Lösungsvorschlag zur Unterbringung der Kindergartenkinder und der Ortsverwaltung Rötenberg während der circa einjährigen Sanierungsphase des alten Rathauses in der Alpirsbacher Straße erhielt sie von mehreren Seiten höchstes Lob.

Wie vonseiten einzelner Ratsmitglieder durchsickerte, waren die Wellen zu diesem Thema in den vergangenen Tagen ziemlich hoch geschlagen. Wohl deshalb war über ein Dutzend Besucher nur wegen des Tagesordnungspunktes "Verschiedenes" in die Gemeinderatssitzung gekommen.

Wie Personalamtsleiterin Daniela Duttlinger sagte, habe die Verwaltung kürzlich bei einem Gespräch mit Schul- und Kindergartenleitung sowie Elternvertretern vorgeschlagen, die Rötenberger Grundschüler für ein weiteres Jahr im ehemaligen Kindergarten im Verkadeweg in Aichhalden zu belassen und die Kinder des Rötenberger Kindergartens in die bis dahin sanierte Grundschule Rötenberg umzuquartieren.

Doch da sei die Schulleitung strikt dagegen gewesen. Weil keine einvernehmliche Einigung erzielt worden sei, habe sich die Verwaltung weitere Gedanken gemacht und überlegt, die Kinder im Verkadeweg unterzubringen. Dies scheitere jedoch aufgrund des erforderlichen Transports und der damit verbundenen Umstände für die Eltern.

Als einzige Ausweichmöglichkeit komme nur der Umzug ins derzeit leer stehende Wohngebäude "Jakob-Walter" in der Kirchgasse 12 infrage. Dort stünden zwei Wohnungen zur Verfügung, in denen je eine Gruppe Platz fände. Für den Sanitärbereich und die Garderoben müssten Container angemietet werden, erläuterte Duttlinger. Finanziell bedeute dies nicht gerade die günstigste Lösung, aber eine, die allen Parteien gerecht werde. Vom Kommunalverband als Genehmigungsbehörde sei bereits grünes Licht gekommen. Es fänden aber noch Vororttermine mit anderen Fachbehörden wie Baurechtsamt, Gesundheitsamt und Unfallversicherungsträger statt. Auch sei eine Nutzungsänderung erforderlich, erklärte die Gemeindevertreterin. Hauptamtsleiter Peter Schumacher ergänzte, die im alten Rathaus eingerichtete Ortsverwaltung könne ins "Milchhäusle" ausgelagert werden. Die Räumlichkeiten seien hierfür geeignet, auch stünde ein Zimmer für den Bürgermeister bereit. Eine WC-Anlage müsse aber noch eingebaut werden.

Der ebenfalls im alten Rathaus beherbergte Musikverein Rötenberg sei einverstanden, während der Sanierungszeit mit seinem Inventar und der Musikprobe in die Grundschule auszuweichen und den unter der Woche stattfindenden Einzelunterricht für Schüler im Sitzungssaal des Gebäudes in der Hausackerstraße abzuhalten, informierte Schumacher.

Gemeinderat Michael Lehrer lobte die Verwaltung, die alles Machbare ausgelotet habe. Mit dieser positiven Lösung, mit der jeder leben könne, werde viel Konfliktpotenzial entschärft, bekräftigte Lehrer, dessen Meinung sich andere Ratsmitglieder mit ihren Beiträgen anschlossen.

Auf Anfrage verneinte Bürgermeister Ekhard Sekinger die Möglichkeit, den Spielplatz beim alten Rathaus weiterhin zu nutzen. Dies sei während der Bauarbeiten zu gefährlich. Das Jakob-Walter-Haus verfüge über eine große Freifläche, die in einen provisorischen Naturspielplatz umgestaltet werden könne. Da bestünden für die Kinder keine nennenswerten Nachteile, versicherte der Bürgermeister.