Daniel Mosmann schreibt unheimliche Kurzgeschichten. Jetzt ist sein zweites Buch "Pilgerfahrt mit Gevatter Tod" erschienen Foto: Schmidtke Foto: Schwarzwälder-Bote

Autor: Daniel Mosmann legt sein zweites Buch mit ganz besonderen Geschichten vor

Der Aichhalder Daniel Mosmann hat sein zweites Buch "Auf Pilgerfahrt mit Gevatter Tod" heraus gebracht. Gefüllt ist es mit gruseligen Kurzgeschichten. Fast alle spielen im Schwarzwald.

Von Karin Schmidtke

Aichhalden. Meist sind die Orte fiktiv, manche spielen aber an realen Orten, wie etwa der Burgruine Zavelstein oder einem Landhaus bei Hüfingen. Die "Biester" wurden etwa aus der Aichhalder Perspektive geschrieben. Darin erkennt man schnell die "Hochebene" und darunter die größere Stadt (Schramberg). "Ich habe mich in den Schwarzwald verliebt und schaue mir gerne Sehenswürdigkeiten in der Natur an. Gerne laufe ich für mich alleine durch den Wald. Dabei fallen mir dann diese Geschichten ein", erklärte Moosmann.

Schnell steht der grobe Rahmen für eine Geschichte und muss dann nur noch niedergeschrieben und verfeinert werden. "Wenn man es genau nimmt, habe ich bereits als Kind schon geschrieben. Ich habe sie erzählt, Bilder gemalt und kleine Texte dazu geschrieben", erinnert sich der Autor. Der 43-Jährige ist gelernter Industriemechaniker und Arbeitserzieher. Daniel Mosmann arbeitet als Werkstattleiter in einer sozialen Betreuungsgesellschaft in Alpirsbach. Mit seiner Frau Sandra und den beiden Töchtern, vier und acht Jahre alt, lebt er in Aichhalden. Was inspiriert zum Schreiben? Bei der Geschichte mit den Fröschen hatte die Familie davor etwa gemeinsam beobachtet, wie sich in einem Zuber mit Froschlaich zuerst Kaulquappen und später Frösche entwickelten. Ein Ausflug führte zur Burgruine Zavelstein. "Da laufe ich herum und mir fällt einfach die Geschichte in der Rohfassung ein", schmunzelt Mosmann. Im Buch findet man zehn unterschiedliche Geschichten, davon zwei in Gedichtform. Erschienen ist das Buch im Verlag "Periplaneta" (edition-subkultur.de) mit einer Erstauflage von 1000 Stück. Als E-book ist das Buch ebenfalls zu haben.

Die kleine Familie hat schon bittere Erfahrungen hinter sich. Im Januar 2009 starb eine Tochter zwei Wochen vor dem Geburtstermin im Mutterleib. Das erschütternde Ereignis beeinflusste einige der Geschichten im Buch. Der Vater schrieb sich so einen Teil der Trauer von der Seele.

"Auf Pilgerfahrt mit Gevatter Tod" ist bereits seine zweite Arbeit. Das erste Buch kam im November 2008 heraus und trug den Titel "Von Kastanien und Knochen". Diesen Band hatte er selbst heraus gebracht. Beim zweiten Buch ist das anders. Mosmann bekam eine Lektorin an die Seite. Alles wurde eine Spur professioneller. Rund sechs Jahre arbeitete Mosmann daran. Das fertige Manuskript hatte der Schreiber nur drei Verlagen gezeigt, bis er fündig wurde.

Mit seiner Schwester Manuela Armbruster hatte er früher gerne Horrorfilme geschaut. Was macht die Faszination am Grusel aus? "Durch das Schaurige wird einem das heile Leben bewusst. Man fühlt sich dem Tod näher, hat aber doch eine gewisse objektive Distanz", so Mosmann.

Die Geschichten sollen nicht zu weit von der Realität entfernt sein. Aber sie verarbeiten Ängste, die wohl jeder kennt. Im Buch finden sich die schrägen Typen, die von anderen in eine Schublade gesteckt werden. Die Schatten, die man in der Dunkelheit nicht einordnen kann, bekommen Gestalt. Eine Krankheit wird ebenso wie Kannibalismus thematisiert. In einem Abschnitt entwickelt man beim Lesen gar Verständnis oder Sympathie für einen Mörder. Teils bewusst, teils unbewusst fließen politische Einflüsse mit ein. In Mosmanns Lieblingsgeschichte "Oben auf dem Knochenberg" findet sich viel schwarzer Humor.

Es wird bestimmt ein drittes Buch geben. "Auf Pilgerfahrt mit Gevatter Tod" ist überall im Handel und im Internet bestellbar. Zu haben ist es außerdem in der Postagentur Lehrer & Creativshop in Aichhalden, Warenhandel Thomas Wöhrle in Rötenberg, in der Postfiliale und bei "Das freie Buch" in Schiltach, bei Seidt’s Literathek in Alpirsbach, in der Buchhandlung Klaussner in Schramberg, im Buchladen in Wolfach sowie in der Buchlese in Dornhan.