Die Bläserjugend geht neue Wege. Von links: Ausbildungskoordinator Tobias Marte, Notenwart Michael Kreuzberger und Jugendleiter Philipp Rogg mit dem Vorsitzenden des Musikvereins Aichhalden Bernd Wilhelm und seinem Vize Nicolas Kimmich. Foto: Schmidtke Foto: Schwarzwälder-Bote

Aichhalder Musiker ziehen sich aus Verbund der vier Nachwuchskapellen zurück

Aichhalden (ks). Eine einschneidende Veränderung wird es beim Musikverein Aichhalden geben. Nach reichlicher Überlegung kam der Vorstand zum Entschluss, die Jugendkapelle aus dem Verbund mit Hardt, Rötenberg und Waldmössingen zu lösen.

Die Umstrukturierung und Neuorganisation der Bläserjugend werde damit dem demografischen Wandel angepasst, erklärte der Vorsitzende Bernd Wilhelm. Für Veränderung sorgen außerdem die Vorsitzenden der Bläserjugend Markus Haas und Jens Kunz, die ihre Posten aufgrund ihrer Studienorte nicht mehr ausüben können. Eine Chance sei es nun das Ausbildungskonzept neu zu strukturieren und umzusetzen.

Das frühere Abitur und die Geburtenflaute machen sich massiv bemerkbar. "Wenn wir jetzt nicht reagieren, weiß ich nicht, ob es den Musikverein Aichhalden in 20 Jahren noch gibt", erklärte Wilhelm sinngemäß. Ein modernes Konzept wolle man entwickeln, dessen Kommunikation voll über den Musikverein laufe.

Die Jugend wird ihre Hauptversammlung künftig nicht mehr selbst abhalten, sondern direkt vor dem der Hauptversammlung des Gesamtvereins. Die Leitung wird auf drei Säulen stehen. Einem Jugendleiter der für die Organisation von Ausflügen und Auftritten verantwortlich ist. Der Ausbildungskoordinator wird die Fäden zwischen Musikschule, Schüler, Eltern und Verein zusammen führen. Angestellt wird ein Musiklehrer der das Konzept von der musikalischen Früherziehung bis hin zur Eingliederung in die Hauptkapelle durchzieht. Ziel werde es künftig sein, die Jugendlichen mit 14 Jahren in die Hauptkapelle zu integrieren. Finanziell sowie personell sei dies eine Herausforderung, der man sich aber stellen wolle.

Deutlich lobte Wilhelm die hervorragende Arbeit von Jugend-Dirigent Robert Stuhlberg. Viele Jugendliche seien jetzt enttäuscht von der Veränderung. Ihnen gefalle es im gemeinsamen Jugendorchester so gut, dass sie dort bleiben wollten. "Aber irgendwann soll unsere Jugend doch auch einmal in das Hauptorchester kommen. Ich denke, so ist es der richtige Weg. Wir sind hier doch auch coole Socken", gestand Wilhelm ein. Wichtig sei es, dass der jugendliche Nachwuchs Integration im Verein finde. Das Vororchester mit Rötenberg bleibe auf jeden Fall bestehen.

Dirigent Volker Braun begrüßte die Entscheidung und hoffte auf einen geringen Flurschaden. Die Jugend solle man so früh wie möglich an die Hauptkapelle binden. Es gehe nur das Gerücht um, dass der Dirigent streng sei, was Braun schmunzelnd dementierte. Dieter Roming, ein Vollblutmusiker vom alten Schlag, begrüßte die Umstrukturierung in der Jugendarbeit.

Die Wahlen bestätigten per Akklamation den Wechsel im Jugendbereich. Als Wahlleiter fungierte der Vize Nicolas Kimmich. Zum Jugendleiter wurde Philipp Rogg einstimmig gewählt. Neu installiert wurde das Amt des Ausbildungskoordinators, das von Tobias Marte ausgeführt werden wird. Bestätigt wurden die Ämter mit einer Laufzeit von zwei Jahren. Dies betraf den Vorsitzenden Bernd Wilhelm, Geschäftsführer Georg Eschle, Schriftführer Jürgen Roming, den zweiten Kassier Jürgen Rahner (in Abwesenheit) und Inventarverwalter Bernd Kimmich. Für ein Jahr gewählt wurden die Revisoren Dieter Nübel und Bernd Kübler. Mit dem Notenwart wurde ein neues Amt eingeführt, das Michael Kreuzberger vorläufig für ein Jahr ausüben wird.

Im Ausschuss bestätigt wurden Klaus Pfaff, Philine Eschle, Klaus Günter, Manuela Glunk und Tobias Kreuzberger. Jana Kimmich scheidet wegen ihres Studiums aus dem Ausschuss aus.