Schülerexperimente von älteren Schülern mit den künftigen Schulkameraden – ein Grundprinzip beim Schnuppertag der Werkrealschule Aichhalden. Foto: Schule Foto: Schwarzwälder-Bote

Ehemaliger Hauptschüler absolviert am Ende Studium / Schnuppertag an WRS Aichhalden

Aichhalden. Einen Schnuppertag für künftige Fünftklässler bot die Werkrealschule Aichhalden am Dienstag an. Viertklässler und deren Eltern aus Aichhalden, Rötenberg, Fluorn-Winzeln und Waldmössingen nutzten die Gelegenheit, sie zu erkunden.

Mit einem Begrüßungsspiel der Klasse fünf unter Leitung von Claudia Czillich wurden die potenziellen neuen Schüler empfangen, teilt die Schule mit. Nach der Begrüßung durch Rektor Josef Rack durften sie ausschwärmen, um die Angebote in den verschiedenen Klassenzimmern zu erkunden. Die Erwachsenen wurden von Eltern, deren Kinder die Schule schon länger besuchen, durch die Gebäude geführt. "So konnten alle erleben, wie vielfältig die WRS ausgerichtet ist und mit wie viel Engagement und Freude Lehrer und Schüler bei der Sache sind", heißt es in einer Pressemitteilung.

Im Bereich Technik wurden mit Frank Otto Flugzeuge gebaut, im Bereich Hauswirtschaft bereiteten Schüler unter Leitung von Sibylle Becker Obstquark zu. Dass der sichere Umgang mit neuen Medien groß geschrieben werde, konnte bei Konrektorin Sabine Bordießer im Informatikraum erlebt werden. Einen Einblick in naturwissenschaftliche Phänomene verschaffte Sebastian Haag.

Faszinierend hätten die Viertklässler auch das Spielezimmer gefunden, so dass immer wieder zu hören gewesen sei: "In diese Schule will ich gehen." Dass es dafür gute Gründe gebe, erklärte Schulleiter Rack. Er beschrieb das Profil der Schule und das Konzept zur Sicherung der Unterrichtsqualität. Zum Schulleben gehörten aber auch Autorenlesungen, musikalische Angebote sowie der Basiskurs Informatik. Ein wesentlicher Baustein des Erfolgs sei die vertiefte Berufsorientierung durch die Kooperation mit örtlichen Firmen, dem Handwerk, der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg und der Handwerkskammer Konstanz. Immer bedeutsamer werde das selbstorganisierte Lernen an der GWRS Aichhalden: Jeder arbeite seinem Tempo und Leistungsstand entsprechend. Ein Pluspunkt seien die kleinen Klassen und die Mittagsbetreuung durch die Sozialarbeiterin und Eltern.

Die anwesenden Bildungspartner zeigten ihre Sichtweise der Werkrealschule auf: Klaus Penalver von der Firmengruppe Simon lobte, dass es durch die Zusammenarbeit gelinge, die Neigungen der Schüler zu wecken und auszubauen. Dietmar Breithaupt, Ausbildungschef der Firma Michelfelder, hob die Kooperationsvereinbarung mit der WRS heraus. Michael Nübel von der Firma Holz und Form, zugleich Vertreter des Gewerbevereins, freute sich über die gute Zusammenarbeit beim Projekt "Gewerbe im Schülerfokus". Dass der Besuch der Werkrealschule Möglichkeiten eröffne, zeige der Weg von Daniel Günter. Nach dem Hauptschulabschluss in Aichhalden hängte er die Mittlere Reife an, dann in der Lehre bei Kern-Liebers zum Werkzeugmechaniker die Fachhochschulreife. Anschließend studierte er Maschinenbau. "Mein Weg über die damalige Hauptschule war für mich genau das Richtige", so der Aichhalder.