Führen Böses im Schilde, die Soldaten des Schattenkönigs. Foto: Schwarzwälder-Bote

Theateraufführung: Langjährige Pädagogin in den Ruhestand verabschiedet / Elfenkönigin und Schattenkönig schließen Frieden

Beim Schulfest der Grundschule Rötenberg erfreuten die Kinder die Besucher mit einer Theateraufführung. Darunter mischte sich Wehmut bei der Verabschiedung einer beliebten Lehrerin.

Aichhalden-Rötenberg. Obwohl in der Mehrzweckhalle eine drückende Schwüle herrschte, zeigten die Schüler der Klassen 1 bis 4 bei ihrem Theaterstück "Der Elfenschatz" eine meisterliche Leistung. Hierfür hatten die Kinder mit ihren Lehrern viel geübt, eine passende Kulisse gemalt und auf der Bühne aufgebaut.

Die Theaterakteure bestachen nicht nur in ihren gespielten Rollen als Feen, Schmetterlinge und Musikanten, sondern auch als Turnakrobaten mit Hechtsprüngen vom Trampolin über Hindernisse auf eine Matte. Die rührige Theatergeschichte endete mit einem Happyend, bei dem die Elfenkönigin und der Schattenkönig endlich Frieden schließen konnten.

Bevor die Theaterakteure die Bühne im großen Finale mit Gummigitarren und Hits von Status Quo sprichwörtlich rockten, präsentierten die Akrobaten eine sehenswerte Pyramide nach der anderen und machten sogar Hexenzünften Konkurrenz. Dafür gab es tosenden Applaus von den Festgästen.

Das Schulfest, so Rektorin Ulrike Wiedmann, sei zugleich auch eine Abschiedsgala für Lehrerin Siegrid Straub-Deußen. In 14 Jahren an der Grundschule Rötenberg habe sie etwa 140 Kindern der Klasse 1 und 2 unterrichtet, eine Klassengemeinschaft aufgebaut und viele Trends der Schulentwicklung miterlebt. Von Veränderungen sei sie nicht immer spontan begeistert gewesen, aber die Kinder seien bei ihr immer im Mittelpunkt gestanden, hob Wiedmann hervor.

Während andere Kollegen sich auf die Ferien freuten, habe Straub-Deußen bedauert, die Schüler jetzt schon zu vermissen. Von daher sei es gut, dass in ihrer Familie bald ein zweites Enkelkind zur Welt komme, schmunzelte die Schulleiterin bei der Überreichung der Urkunde des Regierungspräsidiums Freiburg zur Verabschiedung in den Ruhestand.

Bürgermeister-Stellvertreter Stefan Wiedmann stellte nüchtern fest: "Die einen kommen, die anderen gehen. Die einen beginnen das Berufsleben, andere hören damit auf". Auch einer Pensionärin gehe die Arbeit bestimmt nicht aus. Zu Hause habe man immer genügend zu tun, beispielsweise den Mann umsorgen und das Wohnmobil in Schuss halten. Vor 35 Jahren habe er sie als Kollegin in Seedorf kennengelernt. Nun sei er beinahe ein bisschen neidisch auf sie, weil er noch ein Jahr unterrichten müsse.

Mit einem Zitat des Dichters Heinrich Zille, "Wie herrlich ist es nichts zu tun und sich vom Nichtstun auszuruhn", wünschte Stefan Wiedmann der scheidenden Pädagogin alles Gute für den neuen Lebensabschnitt. Mit einem Rosenbaum für den Garten bedankte sich der Elternbeirat.

Sigrid Straub-Deußen sagte, sie habe ihre Schüler gerne Schätzle genannt, aber trotzdem deren Namen gewusst. Sie sei stolz darauf, so vielen Kindern lesen und schreiben beigebracht zu haben. Wenn dies Kinder könnten, eröffne sich für sie ein neues Leben. In ihrer Lehrerlaufbahn habe sie sich immer ein künstlerisches Gemeinschafsprojekt der Grundschüler gewünscht. Nun sei es mit der Theateraufführung wahr geworden, bedankte sie sich herzlich beim Kollegium und den Schülern.

Bevor die Festbesucher ins Freie strömten, um sich mit kühlen Getränken zu erfrischen und einer Wurst zu stärken, schilderte Ulrike Wiedmann die Arbeitsschritte bei der Entstehung des Schulgartens.

Sie sage allen Helfern ein großes Dankeschön und forderte sie auf, sich am Geräteschrank mit einer Unterschrift zu verewigen. Mit Apfelsaft von der Streuobstwiese nebenan und Radieschen aus dem Schulgarten wurde vor Ort auf das gelungene Projekt angestoßen.