Tobias Eberhard (links) erklärt den Interessierten, wie die Mühle funktioniert. Fotos: Herzog Foto: Schwarzwälder-Bote

Freizeit: Viele Besucher blicken während des Aktionstags hinter die Kulissen / Marcella Carin stellt CD vor

Viel Glück mit dem Wetter hatte das Mühlenfest der Aichhalder Mühle über die Pfingstfeiertage, das diesmal ganz im Zeichen des 225-jährigen Bestehens der Mühle stand.

Aichhalden/Schiltach. Die historische Wassermühle besichtigen, beim Schaumahlen müllerne Kunst erfahren, im Freien rasten und in gemütlicher Atmosphäre schöne Schlager-Livemusik genießen: Vor allem an Pfingstmontag fühlten sich unzählige Besucher veranlasst, beim Aktionstag zum 24. Deutschen Mühlentag der im Jahre 1792 erbauten Wassermühle an der Gemarkungsgrenze zwischen Aichhalden und Schiltach im Gewann "Hinter Erdlinsbach" einen Besuch abzustatten.

Bei den Führungen durch Tobias Eberhard gerieten die Neugierigen beim Anblick des 1993 restaurierten oberschlächtigen Wasserrades ins Staunen. Nicht aber über dessen sieben Meter Durchmesser und 52 Schaufeln, die je 45 Liter fassen. Viel mehr, mit welch geringer Menge Wasser sich das Wasserrad in Bewegung setzt, dabei große Kräfte erzeugt und wie diese durch geniale Mechanismen zu den Arbeitsgängen beim Kornmahlen umgesetzt werden.

Der höhenverstellbare Mahlstein entscheidet, ob aus dem Getreide Schrot oder Mehl werden soll. Der Mahlstein sorgt außerdem durch seine geriefte Oberfläche für den Transport des Mahlguts nach außen und in den Kasten mit den Siebeinheiten. Für das in Liedern und Märchen beschriebene Klappern ist der Beutelkasten zuständig, in dem Weißmehl erzeugt wird. Sein lautes Geräusch rührt vom Rüttelschuh und vom Beutelzeug her, das durch den auf dem Mühleisen befindlichen Dreischlag in Bewegung versetzt wird.

Das Räderwerk wurde früher nicht nur zum Getreidemahlen genutzt. Mittels Riemenscheiben sorgte es für den Antrieb von Kreissäge, Häcksler, Butterfass, Bohrmaschine und Dynamo, der für die Stromversorgung der Mühle ausreichte.

Geschützt unter Sonnenschirmen machten es sich Mühlenbesucher, Wanderer, Spaziergänger und Ausflügler auf den Festbänken im Freien gemütlich und stärkten sich kulinarisch für den späteren Heimweg. Musikalisch wurden sie ab Frühschoppenzeit bis am späten Nachmittag mit Liedern von Schlagersängerin Marcella Carin bestens unterhalten. Sie stellte ihr neues Album "Unwiderstehlich" vor, mit dem sie sich wie bereits beim Gala-Dinner vor zwei Wochen im Landgasthof in die Herzen ihrer Fangemeinde sang.

Garniert mit bekannten Hits wie "Atemlos", "Wieder alles im Griff" und "1000 Träume weit" herrschte eine ausgelassene Stimmung im Publikum, das die charmante Sängerin aus Rottenberg erst nach mehreren Zugaben in den Feierabend entließ. Zwischendurch richteten sich die Blicke der Besucher auf den Aichhalder Grundbach, um das Entenrennen zu verfolgen.

Der Sieger beim Kinderwettbewerb durfte sich über eine Eintrittskarte in den Europapark Rust freuen, der Erwachsenen-Gewinner über einen Essensgutschein im Landgasthof Aichhalder Mühle.