Liebenswürdige Gesten und brettharte Geschichten: Impressione von der Aichhalder Seniorenfasnet. Fotos: Schmidtke Foto: Schwarzwälder-Bote

Seniorenfasnet: Saal lacht sich über Missgeschicke der Mitbürger im Dorf schlapp

Von Karin Schmidtke

Aichhalden. In Aichhalden ist die Seniorenfasnet im Gemeindehaus St. Martin immer etwas Besonderes. Warum? Die Fasnet wird dort richtig gelebt und genossen.

Am Freitagmittag war es wieder soweit, die Senioren hatten sich dem Anlass entsprechend hübsch herausgeputzt. So sah man Mexikaner, Hexen, Bienen und Blumen und eine witzige Zusammenstellungen an verrückten Hüten und bunten Gewändern. Gerlinde Herzog zog an diesem Tag mit ihrem Team von Helfern die Fäden und moderierte das unterhaltsame Programm.

Nicht nur Kaffee, Kaltgetränke und Hefezopf schmeckten, sondern auch die frischen Brezeln der Hansel. Mit dem Narrenmarsch zogen der Narrenrat mit Hansel, Hexen und Sauhirten in den Festsaal ein. Der lustige Trubel war groß und wichtig war es, den richtigen Reim aufzusagen, wie etwa: "Borstig, borstig, borstig ist die Sau".

Als Musiker unterhielt Erich Eger am Keyboard bestens mit Stimmungsmusik und Schunkelrunden. Sybille Kunz, Ursula Flaig, Anneke Weber und Martin Nagel hatten lustige Sketche vorgespielt, über die gerne gelacht wurde. Im einen Gag ging es um die alten Telefone mit Wählscheiben und Brokatponcho – kontra den heutigen Smartphones, in die man die Daten "eintuppern" kann. Eine Studentin stand vor dem Examen und überraschte ihre Prüferin mit originellen Antworten. Frage: Wann wurde Rom erbaut? Antwort: In einer Nacht. Es ist ja hinlänglich bekannt, dass Rom nicht an einem Tag erbaut wurde. Die Lacher waren dem Duett gewiss.

Als Holländerinnen mit Holzschuhen hatten sich die Kolpingdamen aus Sulgen unter der Leitung von Annette Flaig einen ureigenen Tanz ausgedacht. Die Nähmaschine hatte in der Vorbereitung lange gerattert, um die vielen hübschen Kostüme zu kreieren. Zu Beginn ihres Auftritts verschenkten die Kolpingdamen Blumen, selbstverständlich zur passenden Melodie der Tulpen aus Amsterdam.

In einem Sketch konnte sich eine Wandererin nicht zwischen Stock und Schirm entscheiden. In nächsten Gag jammerte Narrenrat Martin "Saublitz" Nagel über seinen Wanderhoden. Zum Abschluss schnurrte Franziska Glunk als die Kuh vom Lande. Ein Aichhalder hatte seinen Schlüssel vergessen und erlebte Abenteuer. Ein anderer schlief während dem Raclette-Essen betrunken mit dem Gesicht im heißen Pfännchen ein. Bei einer Radtour war am falschen Ende gespart worden und so mussten viele Kilometer mehr gestrampelt werden. Ein Aichhalder hatte seine neue Brille vier Tage getragen und dabei nicht gemerkt, dass eines der Gläser fehlte. Herzhaft lachten die Senioren über die Anekdoten und erlebten insgesamt einen abwechslungsreichen bunten Nachmittag.