Die jungen Akteure, Sänger und Musiker ließen die spannende Geschichte von Nehemia mit viel Schwung wieder lebendig werden. Fotos: Herzog Foto: Schwarzwälder-Bote

Die Geschichte von Nehemia mit 70-köpfigen Jugendchor und Band erzählt / Gespielte Szenen und Tänze

Von Lothar Herzog

Aichhalden. Beim Adonia-Musical "Nehemia" wurden zwar keine Berge versetzt, wie es im Volksmund salopp heißt, aber mit dem Glauben an Gott und festem Willen wurden die zerstörten Stadtmauern von Jerusalem wieder aufgebaut.

Die Aufführung war ein gutes Beispiel, wie gemeinsam Großes gelingen kann. Nach 2013 mit "Esther, die Königin" war die Katholische Kirchengemeinde Aichhalden am Donnerstag erneut Gastgeber eines Musicals mit biblisch-christlichem Hintergrund. Es fesselte 90 Minuten lang kleine und große Besucher in der rappelvollen Josef-Merz-Halle, die den Akteuren auf der Bühne vielfach applaudierten. Der 70-köpfige Jugendchor, darunter Akteure aus Schiltach und Bösingen sowie die eigene Live-Band im Alter von zwölf bis 19 Jahren überzeugten sowohl in Gesang wie auch instrumental. Ebenso die Laiendarsteller der zwischendurch gespielten Szenen und Tänze, die Stück für Stück die biblische Geschichte des Israeli Nehemia lebendig werden ließen.

Als hoher Beamter am persischen Königshof gibt er sein sicheres Leben auf, um seinem bedrängten Volk in Jerusalem beizustehen. Mit der Erlaubnis des persischen Königs macht er sich auf den Weg und fordert zum Neuaufbau der Stadtmauern auf. Trotz Widerständen aus den eigenen Reihen gelingt es ihm, die in Armut und Not lebende Bevölkerung für seine Vision zu begeistern. Denn die Gefahr, von feindlichen Völkern angegriffen und überfallen zu werden, steigt von Tag zu Tag.

Zur Hälfte aufgebaut, droht Jerusalem erneut zerstört zu werden. Mit dem Hinweis "Warum lernen die Menschen nichts aus der Vergangenheit, dass es immer wieder Krieg gibt?" gelingt den Künstlern ein Schwenk in die bittere Realität. In der Not wendet sich Nehemia an Esra, Gesandter des persischen Großkönigs Artaxerxes. Dessen Predigt, dass Nehemia mit Gottes Wille gute Arbeit geleistet hat, führt zur Fast-Vollendung des Werks. Denn ein Mauerstück fehlt noch, das per Post in einem von Gott gesandten Paket eintrifft.

So wie der Schluss hatte das Musical immer wieder kleine lustige Einlagen parat, die den Ernst in den Hintergrund drängten.

Hinterher bewirtete die Kirchengemeinde im Foyer der Halle. Martina Kunz, begeisterte Christin und Musicalbesucherin, dankte den Familien in Aichhalden und Rötenberg für die Gastfreundschaft. Eine Nacht verbrachte der landesweite Adonia-Projektchor an der Eschach, ehe es tags darauf zu Auftritten ins Badische ging.