Die Bundeswehr ist durch den Tod einer Soldatin auf der Gorch Fock, geöffnete Feldpost und einen Todesfall in Afghanistan in die Kritik geraten. Foto: dpa

Der Kommandeur des deutschen Feldlagers in Kundus ist nur knapp einem Anschlag entgangen.

Potsdam/Kundus - Der Kommandeur des deutschen Feldlagers im nordafghanischen Kundus, Oberst Norbert Sabrautzki, ist am Sonntag nur knapp einem Anschlag entgangen. Nach Angaben der Bundeswehr war er auf dem Weg zu einem Termin in Kundus, als sein Konvoi mit einem Sprengsatz angegriffen wurde. Nach Angaben der Provinzregierung sprengte sich dagegen ein Selbstmordattentäter in einem Auto in der Nähe der Militärfahrzeuge in die Luft. Dabei seien drei afghanische Zivilisten getötet und neun weitere verletzt worden

Die Bundeswehr teilte am Mittag mit, entgegen ersten Angaben seien auch zwei deutsche Soldaten leicht verwundet worden. Sie hätten sich nach ihrer Rückkehr ins Lager Kundus im Rettungslazarett gemeldet. Bei dem Anschlag wurden zwei Bundeswehrfahrzeuge vom Typ Dingo 2 beschädigt. Oberst Sabrautzki habe nicht in diesen Fahrzeugen gesessen.

Nach Informationen der Tageszeitung „Die Welt“ (Montag) war der Kommandant war auf dem Weg zu einem Sicherheitstreffen mit lokalen Würdenträgern. Der Oberst sei mit seinem Konvoi auf der Straße vom Feldlager zum Amtssitz des Provinzgouverneurs unterwegs gewesen, als der Attentäter sein Auto in das vorletzte Fahrzeug der Bundeswehrkolonne gesteuert habe, berichtete ein Reporter der Zeitung, der sich den Angaben zufolge nur wenige Kilometer vom Geschehen aufhielt.

Der Kommandeur der Bundeswehr in Afghanistan, Generalmajor Markus Kneip, war erst Ende Mai bei einem Sprengstoffanschlag auf den Gouverneurssitz im nordafghanischen Talokan verletzt worden. Zwei Bundeswehrsoldaten wurden damals getötet.