AfD-Landeschef Bernd Kölmel will Distanz zu Pegida Foto: dpa-Zentralbild

Die islamkritische Pegida-Bewegung droht im braunen Sumpf zu versinken. Die Originale aus Dresden hadern mit ihren Kopien in Leipzig und erwägen sogar eine Klage zur Abgrenzung.

Stuttgart – Nach dem Rücktritt von Pegida-Chef Lutz Bachmann hat AfD-Landeschef Bernd Kölmel die Mitglieder seiner Partei dazu aufgerufen, Distanz zu Pegida-Funktionären zu wahren: „Mit den Bürgern, die demonstrieren, reden wir herzlich gern und nehmen auch gerne ihre Sorgen ernst“, sagte Kölmel den „Stuttgarter Nachrichten“. „Aber die Organisatoren sind für uns nicht die richtige Klientel.“

Gegen Bachmann wird wegen Volksverhetzung ermittelt. Er soll im vergangenen Jahr Ausländer auf Facebook als „Viehzeug“, „Dreckspack“ und „Gelumpe“ bezeichnet haben. Teile des baden-württembergischen Landesverbands der Alternative für Deutschland (AfD) sympathisieren stark mit der Bewegung.

Kölmel kündigte zudem an, dass der Landesverband auf einem Parteitag am 24./25. Juli in Pforzheim sein Programm für die Landtagswahl im März 2016 beschließen wolle. Dies habe der neugewählte AfD-Landesvorstand beschlossen. „Spätestens da soll auch der Spitzenkandidat bestimmt werden“, sagte Kölmel dem Blatt. Er selbst hat seine Bereitschaft zur Kandidatur bereits erklärt. Die AfD lag im Südwesten in Umfragen zuletzt bei fünf Prozent und könnte somit den Einzug in den Landtag schaffen.