Die Adler Mannheim bejubeln den 2:1-Sieg über Ingolstadt. Damit gingen die Adler im Eishockey-Finale in Führung. Foto: dpa

Spannender hätte die Finalserie um die deutsche Eishockey-Meisterschaft nicht beginnen können: Die Adler Mannheim gewinnen erst in der Verlängerung gegen den Titelverteidiger aus Ingolstadt.

Mannheim - Ronny Arendt hat die Adler Mannheim zum Auftakt der Final-Playoffs um die deutsche Eishockey-Meisterschaft gegen den ERC Ingolstadt in Führung geschossen. Nach nicht einmal fünf Minuten in der Verlängerung einer engen Partie erzielte er am Freitagabend das Tor zum 2:1 (0:0, 1:1, 0:0) gegen den Titelverteidiger. Zuvor hatte Christoph Ullmann nur 18 Sekunden nach dem 1:0 von Petr Taticek ausgeglichen (29. Minute).

Beim zweiten Spiel am Sonntag (14.30 Uhr/Servus TV) muss der ERC daher bereits einem Rückstand hinterherlaufen. In der Serie „Best of Seven“ geht der Meistertitel an das Team, dem zuerst vier Siege gelingen.

„Wir wissen, was noch kommt und was Ingolstadt für eine kompakte und sichere Mannschaft ist“, sagte Matchwinner Arendt bei ServusTV. „Das ist nur ein kleiner Schritt“, meinte er, während die Adler-Fans den Auftaktsieg ausgelassen bejubelten. „Das war eine Rückhandwurstsemmel“, kommentierte ERC-Keeper Timo Pielmeier das entscheidende Gegentor. „Solche Tore schießt man in den Playoffs. Man muss einfach die Scheibe aufs Tor bekommen.“

Im Viertelfinale gegen Nürnberg und im Halbfinale gegen Wolfsburg tat sich Mannheim im ersten Drittel der Auftaktpartie jeweils noch schwer - dieses Mal wollte der sechsfache Meister konzentriert starten. Ein Tor gelang in der mit 13 600 Zuschauern ausverkauften SAP-Arena vor dem ersten Pausenhorn zwar nicht, insbesondere in den beiden Überzahlphasen kam das Team von Geoff Ward aber zu guten Gelegenheiten.

Kurtis Foster, Andrew Joudrey, Matthias Plachta, Kai Hospelt oder Brandon Yip zielten jedoch zu ungenau oder scheiterten am aufmerksamen Pielmeier im Ingolstädter Tor. „Mannheim ist da extrem gefährlich, zum Glück haben wir das überstanden“, sagte ERC-Torjäger Patrick Hager nach dem insgesamt flotten ersten Drittel bei ServusTV.

Im Mittelblock brauchten beide Teams dann lange, um die offenbar noch immer vorhandene Final-Nervosität abzulegen. Viele kleine Fehler und Unaufmerksamkeiten machten die Angriffsbemühungen früh zunichte.

Wie es geht, zeigte Ingolstadt dem Meister von 2007 nach 28 Minuten: Am Ende eines gelungenen Konters über Dustin Friesen und Thomas Greilinger ließ Taticek Nationaltorhüter Dennis Endras im Adler-Kasten aus der Distanz keine Chance - 1:0 für den Titelverteidiger. Doch schon 18 Sekunden später traf Routinier Ullmann zum 1:1 für den Favoriten. „Das war verdammt wichtig für uns“, bekannte der 31-Jährige.

Als Befreiung wirkte der erste Finaltreffer für die Gastgeber aber nicht. Nach dem sechsten Überzahlspiel war Mannheim noch immer kein Tor im Powerplay gelungen. Dafür hatten die Adler Glück, dass zweimal Christoph Gawlik und dazu Brendan Brooks ihre Eins-zu-Eins-Situationen nach Kontern nicht nutzen konnten. Ingolstadts Gawlik musste wenige Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit verletzt vom Eis. In der Verlängerung kam es dann noch bitterer - denn Arendt schoss die Adler mit der Rückhand zum knappen Auftaktsieg.