Ein 46-Jähriger muss wegen der Vergewaltigung einer 81-Jährigen für Jahre hinter Schloss und Riegel. Foto: dpa

Weil er eine 81-Jährige über 24 Stunden in einem Seniorenheim gequält und vergewaltigt hat, ist ein 46-Jähriger zu zehn Jahren Haft mit anschließender Unterbringung in einer geschlossenen Anstalt verurteilt worden.

Baden-Baden - Ein halbes Jahr nach dem Martyrium einer 81-jährigen Frau ist ihr Vergewaltiger zu einer Freiheitsstrafe von zehn Jahren verurteilt worden. Nach mindestens vier Jahren Haft sehe das noch nicht rechtskräftige Urteil die Unterbringung in einer geschlossenen Anstalt vor, sagte ein Gerichtssprecher.

Der 46-jährige Angeklagte hat sich laut Urteil der Geiselnahme sowie der besonders schweren Vergewaltigung und Körperverletzung schuldig gemacht. Er war bei der Gewalttat betrunken. Der Mann ist bereits einschlägig vorbestraft wegen sexuellen Missbrauchs und Ermordung einer 80-Jährigen vor mehr als 25 Jahren.

Vor der Tat im Juni soll der Mann Streit mit seiner damaligen Lebensgefährtin gehabt und daraufhin deren Tante gezielt aufgesucht haben. Die alte Dame wurde laut Anklage mehr als 24 Stunden in der Wohnung ihres Rastatter Seniorenheims festgehalten.

Grausame Details kamen bereits zum Prozessbeginn heraus: Der 46-Jährige schlug der hilflosen und zu Tode verängstigten Frau die Lippe blutig, zerschnitt ihre Kleider mit einem Klappmesser und schnürte ihr mit einem Kissen die Luft ab. Mehrfach wurde das Opfer missbraucht, zum Oralverkehr gezwungen und über Stunden immer wieder mit dem Tod bedroht.

„Es war widerlich“, sagte die 81-jährige bei ihrer Vernehmung, die im Juli per Video aufgezeichnet und im Prozess gezeigt wurde. Der Mann habe sie immer wieder zu sexuellen Handlungen genötigt, zu Boden geschleudert und mit Erwürgen gedroht. „Ich hatte mit meinem Leben abgeschlossen.“ Als die Polizei eintraf, war ihr Körper mit Hämatomen übersät und zwei Rippen waren gebrochen. Die alte Dame ist nach der Gewalttat laut ärztlichem Gutachten heute schwer traumatisiert.