FC-Bayern-Trainer Pep Guardiola Foto: dpa

Die Turbulenzen im Verein scheinen die Bayern nicht nachhaltig verstört zu haben. Souverän besiegen sie am 29. Spieltag 1899 Hoffenheim mit 2:0. Beim HSV bleibt der Labbadia-Effekt aus, Bayern-Verfolger Wolfsburg spielt Remis.

Berlin - Borussia Dortmund setzt in Zukunft auf Thomas Tuchel, der FC Bayern steht kurz vor der erfolgreichen Titelverteidigung. Der 29. Spieltag stand im Schatten der beiden deutschen Fußball-Branchenriesen.

Einen Tag nach dem 3:0 über den SC Paderborn beseitigte der BVB die Spekulationen um den Nachfolger von Trainer Jürgen Klopp. Wie erwartet tritt Tuchel zum 1. Juli das schwere Erbe an, teilten die Dortmunder mit. Der 41 Jahre alte Fußball-Lehrer erhält einen Dreijahresvertrag bis 2018 und wird in der Woche nach dem Saisonende vorgestellt.

Bayern vor 25. Meistertitel

Trotz der Turbulenzen nach der bitteren 1:3-Pleite beim FC Porto und dem anschließenden Rücktritt von Bayern-Arzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt sind die Münchner im nationalen Titelrennen nicht aufzuhalten. Beim 2:0 in Hoffenheim fanden sie zurück in die Spur. Zudem profitierten sie vom Remis des Verfolgers Wolfsburg im Heimspiel gegen Schalke. Nach dem 1:1 gegen den Revierclub liegen die „Wölfe“ bereits 12 Punkte hinter dem Titelverteidiger. Damit genügt dem Guardiola-Team am kommenden Spieltag ein Heimsieg über Hertha BSC, um den 25. Meistertitel so gut wie perfekt zu machen.

Obwohl Hannover 96 im Jahr 2015 sieglos bleibt und dem Abstieg entgegentaumelt, soll Coach Tayfun Korkut eine weitere Chance erhalten. „Ich gehe davon aus, dass wir mit dem Trainer weitermachen“, sagte Hannovers Sportdirektor Dirk Dufner nach der 0:4-Lehrstunde beim Champions-League-Anwärter Bayer Leverkusen.

Labbadia bringt keine Trendwende

Anders als Hannover entschied sich Hamburg erneut für einen Trainerwechsel. Doch die erhoffte schnelle Trendwende blieb aus. Das erste Spiel seit seiner Rückkehr zum Bundesliga-Gründungsmitglied endete für Bruno Labbadia mit einer Enttäuschung. Nach dem 0:1 im Nordderby bei Werder Bremen bleibt sein Team das Schlusslicht der Liga. Zudem sah Valon Behrami nach einem Foul im eigenen Strafraum die Rote Karte. Den danach fälligen Elfmeter nutzte Franco Di Santo (84.) zum verdienten Siegtreffer für Werder.

Dagegen müssen die Dortmunder nicht mehr um den Klassenverbleib bangen. Nach Anlaufschwierigkeiten ließen sie dem Abstiegskandidaten Paderborn in der zweiten Hälfte keine Chance. Klopp hat sich bis zum letzten Heimspiel gegen Bremen am 23. Mai einen „Schutzpanzer“ verordnet. „Das will doch niemand sehen, wenn ein 47-Jahre alter Mann jede Woche wild flennend im TV rumsteht“, meinte er im Sky-Interview zu seinem bemüht kühlen Auftritt.

Klopps Nachfolge geregelt

Der Coach kann sich bereits irgendwann eine Rückkehr nach Dortmund vorstellen. Aber nur 20 Stunden nach Spielende war zunächst einmal Klopps Nachfolge durch die schlichte fünfzeilige BVB-Pressemitteilung offiziell geregelt.

Fast so emotional ging es beim 2:0 des verletzungsgeplagten Bundesliga-Spitzenreiters aus München bei 1899 Hoffenheim zu. Der Sieg war nach der Porto-Pleite in der Champions League und der Demission des bei Spielern und Fans beliebten Kult-Doktors Müller-Wohlfahrt Balsam auf die Bayern-Seele. Entsprechend erleichtert über das Ergebnis war Pep Guardiola, der erstmals in seiner Amtszeit unangenehmen Gegenwind spürte und sich nach der Partie in der Kabine bei seinem Rest-Team bedankte. „Die Leute wissen nicht, wie schwer die Situation ist. Diese Monate werde ich in meinem Leben nie vergessen. Ich bin stolz auf diese Mannschaft“, sagte der Trainer.

Trotzdem: Die Bayern ahnen, dass nur mit dem Einzug ins Halbfinale der Königsklasse am Dienstag durch einen entsprechend hohen Sieg gegen Porto wieder Ruhe einkehren wird. „Wir wissen, dass das wichtigste Spiel der Saison ansteht. Jeder wird alles dafür tun, dass wir eine gute Leistung bringen“, betonte Torhüter Manuel Neuer.

Ein Ende der störenden Diskussion um seine Zukunft beim VfB Stuttgart und den angeblich paratstehenden Nachfolger Alexander Zorniger wünscht sich Huub Stevens bei seiner Rettungsmission. Zwar verlor sein Team beim FC Augsburg 1:2, trotzdem werteten die Schwaben die engagierte Vorstellung beim Europapokal-Aspiranten als Mutmacher: „Wenn eine Mannschaft so auftritt in einem Auswärtsspiel, dann muss das Vertrauen geben“, sagte Stevens: „Wir haben verloren, aber wir haben noch nichts verspielt. Wir haben noch immer die Chance!“